Betrifft: Geschichte

Erbe oder Auftrag kolonialer Vergangenheit - von der Entwicklungshilfe zur Entwicklungszusammenarbeit. 3. Teil: Beherrschung des Fortschritts mit Pannen: Ratlosigkeit oder Die Rute im Fenster. Mit Gerald Hödl (Universität Wien, Projekt Internationale Entwicklung)

Der Begriff der Entwicklungshilfe wurde 1961 geprägt, als am 30. September dieses Jahres die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris gegründet wurde. Ihre Aufgabe sollte es werden, Hilfsprogramme für Länder der sogenannten Dritten Welt einerseits international zu koordinieren, andererseits aber auch unter den Geberländern besser abzustimmen.

Bis dahin hatte diese Hilfe einzig und allein in Form von Krediten bestanden, die man für die in die Unabhängigkeit entlassenen Kolonien locker machte. Aber sowohl vor 1961 als auch noch lange danach (und zum Teil bis heute) bedeuteten diese Kredite, dass die unterstützten Länder mit den Kreditzinsen weit mehr an die Geberländer zahlten, als sie von ihnen erhielten. Und außerdem waren (und sind) an die Kredite Bedingungen geknüpft, die sich häufig nicht mit den traditionellen sozialen und ökonomischen Bedingungen vor Ort vertrugen.

Die offiziell geäußerte Hoffnung, diese Kredite würden eine ähnliche wirtschaftliche Dynamik entfalten wie nach dem Zweiten Weltkrieg der Marshallplan in Europa, waren zumindest trügerisch. Und erst in jüngster Vergangenheit gewinnen Ideen nachhaltiger Entwicklung und fairer(er) Handelsbeziehungen an Bedeutung, und aus Entwicklungshilfe wird langsam (Entwicklungs-) Zusammenarbeit.

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