Radiokolleg - Prachtvolle Welttäuschung

Das Barock (3). Gestaltung: Robert Weichinger

Diese europäische Stilepoche des 17. und 18. Jahrhunderts war eine des Pomp und der Prachtentfaltung, doch dieser Glanz, prunkvolle Schlösser, verschwenderische Wand- und Deckenmalereien, feudale Klöster, die mittels raffinierter Lichteffekte die Gläubigen betören wollten, all das hatte eine gesellschaftlich-politische Funktion: Es sollte damit der Mangel übertüncht werden, dem die einfache Bevölkerung ausgesetzt war. Um von Armut und Krankheiten (Pest) abzulenken, ließen die Herrschenden pompöse Inszenierungen auffahren. Das Barock ist nicht nur das Zeitalter des Absolutismus, es ist auch das Zeitalter der Gegenreformation. Gerade für Österreich bedeutete dies, dass die Bevölkerung glaubensmäßig umgepolt wurde, aus einem mehrheitlich protestantischen Land wurde wieder eine katholische Festung.

"Barock" war nach der Katastrophe des Dreißigjährigen Krieges ein neues Lebensgefühl, aber dieses fiel in den verschiedenen Gesellschaftsschichten, vom Adel bis zum Bauernstand, ganz unterschiedlich aus und trug mit dazu bei, dass das Barock eine Epoche der Widersprüche wurde.

Gestatung: Robert Weichinger

Service

JAKOB PRANDTAUER - Planen und Bauen im Dienst der Kirche, Katalogbuch zur Sonderausstellung des Diözesanmuseums St.Pölten, Ausstellung noch bis 30. Oktober 2010 (Adresse des Diözesanmuseums: Domplatz 1, St.Pölten)

JAKOB PRANDTAUER - Der Profanbaumeister, Katalogbuch zur Sonderausstellung des Stadtmuseums St.Pölten, Ausstellung noch bis 31. Oktober 2010, (Adresse des Stadtmuseums: Prandtauerstr. 2, St.Pölten)

JAKOB PRANDTAUER - Leben im Barock, (Hg.) Elisabeth Vavra, Katalogbuch zur Ausstellung im Landesmuseum NÖ, noch bis 26. April 2011 (Adresse des Landesmuseums: Kulturbezirk 5, St.Pölten)

Eine kleine Prandtauer Aussstellung gibt es auch im Stift Melk bis 7. Nov. 2010 zu besichtigen.

Ein weiterer Buchtipp:
Hellmut Lorenz und Huberta Weigl (Hg.) "Das barocke Wien", mit Kupferstichen von Joseph Emanuel Fischer von Erlach und Johann Adam Delsenbach, Verlag Michael Imhof

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