Radiokolleg - Schwebende Klänge

Über das Jahrhundertinstrument Vibrafon (1). Gestaltung: Maria Reininger

Der Wunsch, der zur Erfindung des Vibrafon geführt hat, war typisch für den Beginn des 20. Jahrhunderts: die menschliche Stimme nachzuahmen, und zwar mit Hilfe der damals neuen technischen Möglichkeiten. Ein Motor verhalf zu neue Klängen.

Was aus der Kombination von Metallplatten und rotierenden Resonanzröhren herausgeschlagen werden kann, das hat mehrfach Veränderungen erfahren, seit Lionel Hampton die noch junge Erfindung Vibrafon 1930 in der Jazzmusik bekannt machte. Bobby Hutcherson beispielsweise kürzte in den 1960ern das charakteristische Vibrato radikal und spielte seinen Jazz mit dem Vibrafon in schnellen kurzen Tönen. Als sphärisch wurden Vibrafonklänge oft beschrieben - beim Chansonnier Serge Gainsbourg konnten damit auf geniale Weise Langeweile und Überdruss ausgedrückt werden.

Zu Johann Sebastian Bach scheint das Vibrafon einfach dazuzugehören, wenn der junge Ukrainer Andrei Pushkarev es anschlägt. Und zu den interessantesten neueren Formationen gehört zweifelsohne das Duo des Luxemburger Vibrafonisten Pascal Schumacher und des Pianisten Jef Neve, deren Kompositionen zwischen Klassik und Jazz angesiedelt sind. Ein Porträt des Vibrafons und seiner Klangmöglichkeiten - gestaltet von Maria Reininger.

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