Vom Leben der Natur

Anpassung und Widerstand. Die Mikrobiologin Katja Sterflinger über Schimmelpilze auf Kunst- und Kulturgütern.
Teil 3: Feuchtigkeit und Pilzsporen.
Gestaltung: Nicole Dietrich

Die Geschichte der Schimmelpilze ankert Milliarden Jahre tief in der Evolution. Entsprechend resistent und anpassungsfähig sind die unzähligen Schimmelpilzarten, die auf dieser Erde vorkommen. Kein Ort, wo sie nicht zu finden wären - mit Ausnahme eines sterilen Labors.

Ein paar Pilzsporen genügen in Kombination mit einem Anstieg an Feuchtigkeit, und der Schimmelpilz blüht auf. Das kennt man von den Silikonfugen, dem Kühlschrank oder dem Keller. Schimmel bedroht aber auch Kunst- und Kulturdenkmäler: Pilze bauen Material ab, zerstören Malerei, fressen Bücher und Mumien auf, ruinieren Baudenkmäler - auch jene aus Gestein. Im Falle eines Wassereinbruchs etwa genügen ein paar Tage, um ganze Bibliotheken und Museumsdepots "zuschimmeln" zu lassen. Restauratoren arbeiten deshalb mit Mikrobiologen zusammen, die mit Hilfe der Erbinformation, den DNA-Proben, die Pilzart und ihre Aktivität abklären. Noch bevor man Biozide einsetzt, sollten die klimatischen und hygienischen Bedingungen verbessert werden. Zugluft ist das natürliche Gift für Pilze.

Service

Interviewpartnerin
Assoc. Prof.in Dr.in Katja Sterflinger-Gleixner
Universität für Bodenkultur
Institut für Angewandte Mikrobiologie
Muthgasse 18
A-1190 Wien
Universität für Bodenkultur


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