Dimensionen - Die Welt der Wissenschaft

Menschen mit Geschichten. Über die schwierige Rolle von Zeitzeugen in den Medien. Gestaltung: Tanja Malle

Wissender, Pädagoge, Illustrator - diese drei wesentlichen Funktionen kommen einem Zeitzeugen in den Medien zu. Gilt der Zeitzeuge als mediales Produkt der Nachkriegszeit, hat sich seine Redezeit bis heute drastisch verkürzt, er dient zur Emotionalisierung des Publikums und wird immer öfter seiner unmittelbaren Umgebung entrissen und nur im Studio befragt, eine Einordnung des Gesagten fällt dadurch schwerer. Des weiteren kritisieren Experten den medialen Einsatz von sogenannten "Pseudozeugen" - Personen also, die bei dem geschilderten Ereignis nicht dabei gewesen sind, sondern davon nur indirekt betroffen waren.

Weitere Fragen, die von Kommunikationswissenschaftern und Zeithistorikern in diesem Zusammenhang momentan diskutiert werden, lauten: Wer sucht, wer findet Zeitzeugen? Was sind ihre Beweggründe, ihr Erlebtes mit einem Millionenpublikum zu teilen? Wie sieht ihre Zusammenarbeit mit den Redaktionen aus? Und welche Grundlagen müssten Medienhäuser und Journalisten erfüllen, um einen konstruktiven Umgang mit Zeitzeugenschaft zu erreichen?

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