Radiokolleg - Nomaden der Meere

Trevor Day, "Whale Watching: Wale und Delfine in freier Natur erleben", Delius Klasing Verlag, 2008 Gérard Soury, "Wale: Sanfte Riesen der Meere", Delius Klasing Verlag, 2006 Dan Bartolotti, "Wild Blue: A Natural History of the World's Largest Animal", Thomas Dunne Books, 2008 Hans Peter Roth, Richard O'Barry, "Die Bucht: Flippers grausames Erbe", Delius Klasing Verlag, 2010

Auf der Spur der Wale (3). Gestaltung: Anja Petersen

Bis zu 31 Meter lang und 200 Tonnen schwer: Blauwale sind die größten Lebewesen, die jemals auf der Erde gelebt haben. Ihr Herz hat die Größe eines VW-Käfers und pumpt Tausende von Litern Blut durch den massigen Körper. Selbst ihre Gesänge sind rekordverdächtig: Sie sind Hunderte von Kilometern weit zu hören - und mit 188 Dezibel sogar lauter als ein Düsenjet!

Trotz ihrer Größe ist erstaunlich wenig über die Lebensweise der Meeresriesen bekannt. Jahrelang versuchte der Forscher eines der größten Rätsel zu lösen: Wo gebären sie ihre Jungen? Erst vor wenigen Jahren gelang amerikanischen Forschern die Sensation: Vor der Küste Mittelamerikas entdeckten sie ein eine Blauwal-Kuh mit ihrem neugeborenen Kalb.

Hunderttausende dieser und anderer Großwale durchpflügten einst die Ozeane rund um den Globus. Das änderte sich schlagartig, als zu Beginn des 20. Jahrhunderts hochgerüstete Walfang-Flotten selbst in entlegene Gebiete vorstießen. Die Folge: Binnen weniger Jahrzehnte schrumpften die Bestände der Wale dramatisch. Seit 1986 ist der kommerzielle Walfang zwar verboten, doch Island und Norwegen fühlen sich nicht daran gebunden bzw. jagen - wie Japan - Wale zu wissenschaftlichen Zwecken. In den vergangenen Jahren konnten Artenschützer nachweisen, dass in einigen Ländern illegal Jagd auf die Meeressäuger gemacht wird.

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