Betrifft: Geschichte

"Terra australis" - Südliches Land. Zur Eroberung und Kolonisierung Australiens. Mit Adi Wimmer (Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Klagenfurt). Gestaltung: Sabrina Adlbrecht

Lange vor der Entdeckung Australiens spekulierten die Europäer über die Existenz eines riesigen Kontinents im Süden, der ein "Gegengewicht" zu Eurasien bilden würde. Schon in der Antike hatte man den Begriff "terra australis incognita" für ein solches "unbekanntes Südland" geprägt. Ende des 13. Jahrhunderts berichtete Marco Polo von einem reichen Land südlich von Java, das er "Groß-Java" nannte.

Die intensive Suche nach den sagenumwobenen Gestaden im Stillen Ozean begann aber erst mit den Entdeckungsfahrten in der frühen Neuzeit. Zunächst dürften portugiesische und spanische Seefahrer die Küsten des heutigen Australien erreicht haben. Im 17. Jahrhundert unternahmen Holländer mehrere Expeditionen zur Westküste des Kontinents, hatten aber - da der wirtschaftliche Nutzen gering erschien - wenig Interesse an einer Kolonisierung. Die begann erst mit dem englischen Kapitän James Cook, der 1770 an der fruchtbareren Ostküste landete und das Land als "Neu-Südwales" für die britische Krone in Besitz nahm.

Danach diente Australien den Briten für fast einhundert Jahre als Sträflingskolonie. Europäische Einwanderer, die als Farmer das Land urbar machten, folgten. Dieser aggressiven Siedlungspolitik fielen die Aborigines, die australischen Ureinwohner, zum Opfer, die in andere, unwirtliche Regionen vertrieben wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts, als riesige Goldfunde bekannt wurden, strömten immer mehr Siedler auf den Kontinent. 1901 wurde die Einwanderung von Nicht-Europäern gesetzlich verboten. Im selben Jahr wurde Australien im Rahmen des Commonwealth ein unabhängiger Staat.

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