Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Schmerz. Vom individuellen gesundheitlichen Leiden zum gesamtgesellschaftlichen Problem. Gestaltung: Sabrina Adlbrecht

Chronische Schmerzerkrankungen zählen europaweit zu den größten Gesundheitsproblemen. Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2007 litt damals einer von vier EU-Bürgern über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten an chronischen Schmerzen. Diese betrafen überwiegend Muskeln, Gelenke, Nacken oder Rücken. In Österreich leiden etwa 1,7 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen.

Wirksame Behandlungen sind nicht nur von individuellem Interesse - denn dieses Problem verursacht enorme Kosten. Dabei geht es um weit mehr als um die direkt mit einer Schmerztherapie verbundenen Ausgaben. Es geht auch um Kosten, die zum Beispiel durch ineffektive Behandlungen, fehlende Therapieeinrichtungen und falsche Selbstmedikation ebenso wie durch Krankenstände, Berufsunfähigkeit und Frühpensionierungen entstehen. Nicht zu vernachlässigen sind aber auch die immateriellen Werte durch eine stark eingeschränkte Lebensqualität Betroffener und ihrer Angehörigen. Da die Europäer insgesamt immer älter werden, ist zu erwarten, dass chronische Schmerzerkrankungen samt ihren gesellschaftlichen Auswirkungen künftig noch zunehmen werden.

Noch fehlt dem europäischen Gesundheitswesen ein breiter Konsens zu diesem Thema ebenso wie standardisierte Bewertungskriterien. Bei einem Symposion Anfang Mai im Europaparlament in Brüssel standen die gesellschaftlichen Auswirkungen des Schmerzes und Möglichkeiten eines lösungsorientierten Umgangs mit diesem Problem zwei Tage im Zentrum internationaler Expertendiskussionen.

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