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"32 Betrachtungen über Grete Sultan". Eine Pianistinnen-Karriere. Von Jean-Claude Kuner

In ihrer Jugend hat die 1906 in Berlin geborene Pianistin Arnold Schönberg, Béla Bártok und Ferruccio Busoni persönlich gekannt. Ihr selbst wird eine große Karriere vorausgesagt, Arturo Toscanini zählt zu Grete Sultans Förderern und Gönnern.

1935 erhält die gefeierte Pianistin Auftrittsverbot in Deutschland. Sie ist Jüdin. Einer der letzten Flüchtlingstransporte bringt Grete Sultan 1941 nach Portugal, die Flucht endet vier Monate später in New York. In den USA lernt sie den Komponisten John Cage kennen und wird eine seiner wichtigsten Interpretinnen. 1974 schreibt Cage für sie das monumentale Werk "Etudes Australes": 32 Etüden in vier Büchern, komponiert nach dem Zufallsprinzip. Die Etüden bleiben auf Jahre die einzige veröffentlichte Aufnahme der Sultan - bis der deutsche Musikproduzent Heiner Stadler in ihrem Schrank Tonbänder mit Konzertmitschnitten entdeckt. Grete Sultan hat an ihre Karriere vor dem Krieg nie wieder anknüpfen können. (Produktion WDR 2002).

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