Radiogeschichten

"Die Laus im Pelz". Von Dino Buzzati. Aus dem Italienischen von Percy Eckstein und Wendla Lipsius. Es liest Fritz von Friedl. Gestaltung: Edith Vukan

Der Erzähler ist völlig irritiert, als er auf der Straße von einem Mann angesprochen, herzlich begrüßt, ja sogar umarmt wird. Sollte er ihn kennen? Wiedererkennen? Er kann sich absolut nicht erinnern, dabei stellt sich der Fremde als ehemaliger Schulkollege vor. Man erzählt einander rasch das Wichtigste aus den letzten Jahrzehnten und trennt sich wieder. Doch es wird nicht bei dieser einen zufälligen Begegnung bleiben, und damit beginnt das Unheil.

Der italienische Schriftsteller Dino Buzzati (1906 - 1972) zählt zu den wichtigsten Vertretern der italienischen Moderne. Darüber hinaus gehört er zu den bedeutenden Repräsentanten der fantastischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Zeit seines Lebens war er Mitarbeiter der renommierten Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" - zunächst als Berichterstatter und Musikkritiker, später als Korrespondent in Afrika und nach dem 2. Weltkrieg als Chefredakteur der Feuilletonbeilage. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit tat sich Buzzati als Maler hervor, als Kunstkritiker und als Zeichner und Texter von Comics.

Buzzati schloss sich nie einer Gruppe an. 1940 machte ihn die Veröffentlichung seines fantastischen Romans "Il Deserto dei Tartari" (1940) schlagartig bekannt. Seinen Ruhm erwarb er sich allerdings mit seinen Erzählungen, für die er 1958 mit dem "Premio Strega" ausgezeichnet wurde.

Service

Dino Buzzati, "Die Laus im Pelz" aus "Aus Richtung der unsichtbaren Urwälder". Erzählungen, Verlag Klaus Wagenbach 2011

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