Radiokolleg - Nagib Machfus

Der Schriftsteller und sein Kairo (1). Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Zum 100. Mal jährt sich an diesem 11. Dezember der Geburtstag von Nagib Machfus, dem berühmtesten Schriftsteller Ägyptens und Vater des arabischen Romans. In seinen Werken zeichnet Machfus ein Bild der ägyptischen Hauptstadt Kairo, in der er selbst geboren wurde und sein ganzes Leben verbrachte. Bücher wie "Die Midaq-Gasse" und die sogenannte "Kairoer Trilogie" lassen die Entwicklungen, Veränderungen und Modernisierungsprozesse erkennen, die die Gesellschaft in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts durchmachte.

Mit "Die Kinder unseres Viertels" - einer Parabel auf die Menschheitsgeschichte, die nicht der Religionskritik entbehrt - zog sich Nagib Machfus in den späten 1950er Jahren erstmals den Zorn der Islamisten zu. Dreieinhalb Jahrzehnte später wurde er 1994 von einem islamistischen Attentäter mit einem Messer angegriffen und schwer verletzt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Machfus auch internationale Bekanntheit erreicht, denn 1988 war er mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden. Machfus schrieb bis ins hohe Alter. Er starb am 30. August 2006.

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