Leporello

1. Julius Deutschbauers "Videothek ungesehener Filme"
2. Der Theaterzustelldienst am Grazer Ortweinplatz

1. Julius Deutschbauers "Videothek ungesehener Filme"

"Wenn es Wirklichkeitssinn gibt, muss es auch Möglichkeitssinn geben" (Robert Musil). Ebenso lassen sich die Personen, die sich von mir zu einem Film interviewen lassen, den sie nicht gesehen haben, auf ein feines Gespinst von Dunst, Einbildung, Träumerei und Konjunktiven ein", sagt der Kunst-Aktivist Julius Deutschbauer. "Dabei hantiere ich mit einem Katalog von etwa 300 Fragen, die ich zu einem Gutteil aus Literatur u.a, von Jean-Luc Godard abgezwirnt habe, aber auch von Autoren wie Diderot, Handke oder Jonke. Die erste Frage in den Interviews ist: "Welches Wetter haben wir heute?" Daran schließt schon die Frage an: "Welchen Film haben Sie noch nicht gesehen?" Alle Filme sind erlaubt: geliebte ungesehene Filme, ungeliebte ungesehene Filme, übel beleumdete ungesehene Filme, in den Himmel gelobte ungesehene Filme, verbotene ungesehene Filme. "Wie viel Energie wendeten Sie bereits auf, sich Ihren ungesehenen Film nicht anzusehen?" "Welche Bilder könnte Ihr ungesehener Film in Ihnen bzw. von Ihnen erzeugen?" usf. Nur auf eine Frage wartet man vergeblich: "Warum haben Sie Ihren ungesehenen Film noch nicht gesehen?" Die Videothek ungesehener Filme verbürgt eine Seligkeit des bloßen Hörensagens.- Gestaltung Ursula Muerling-Darrer


2. Der Theaterzustelldienst am Grazer Ortweinplatz

Die Pizza, die italienische Nationalspeise gilt ja gemeinhin als Paradebeispiel der telefonisch bestellten und per Boten nach Hause gelieferten Mahlzeit. Wenn aber weniger der Bauch als vielmehr der Geist nach Nahrung hungert, hilft der Pizzazustelldienst nichts. Da muss der Theaterzustelldienst her.Der Theaterzustelldienst. Das sind 12-15 junge Laiendarsteller im Umfeld des Grazer Theaters am Ortweinplatz, die genau das tun. Dem Publikum das Theater nach Hause zustellen. Die privaten 4 Wände werden zur Bühne. Gespielt wird vorerst nur in Graz, hier aber überall.- Gestaltung: Werner Ranacher

Service

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Videothek ungesehener Filme
Di, 20.12. 2011, 21 Uhr, Filmhaus Kino, Spittelbergg. 3, 1070 Wien
Eröffnungsveranstaltung mit Josef Winkler!
Julius Deutschbauer interviewt Josef WINKLER zu einem Film, den er nicht gesehen hat, Josef WINKLER liest verstreute Texte zu Film aus seinem umfangreichen Werk. Weiters werden auch Personen aus dem Publikum zum Interview über ungesehene Filme gebeten.http://www.videothek-ungesehener-filme.comMontag - Donnerstag bis 17.00 Uhr, Freitag bis 14.00 Uhr office@stadtkinowien.atBüro: (01) 522 48 14, Montag bis Donnerstag 8.30 - 17.00 Uhr, Freitag 8.30 - 14.00 Uhr / Kino: (01) 522 48 16, während der Kassaöffnungszeiten

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