Radiokolleg - Litauen. Land der Lieder

3. Jänner 2012, 09:45

Die Volksmusik hat in Litauen einen ganz besonderen Stellenwert: Es gibt einen reichen Schatz an Arbeitsliedern, Hochzeitsliedern sowie Lieder für Kalenderfeste. Als einzigartig gelten die ausschließlich in Nordostlitauen gesungenen "Sutartinés" - es sind mehrstimmige, archaisch klingende Lieder, die vor mehr als 500 Jahren entstanden sind. Heute werden die Surtatinés in veränderter Form von Folklore-Ensembles gesungen.

Die Tradition des litauischen Volksliedgutes beeinflusste den bedeutendsten Künstler des Landes, den Komponisten und Maler Mikolajus Konstantinas Ciurlionis. Üppige Harmonik und schwärmerische Klangbilder zeichnen seine Musik aus, gleichzeitig antizipiert er die Schönberg'sche Zwölftontechnik, ohne mit der Tonalität zu brechen. Ciurlionis gilt als Nationalheld, da er sich bewusst von polnischen und russischen Einflüssen distanzierte und eine eigenständige, "litauische" Kunst erschaffen hat. Auch heute noch sind seine symbolistischen Bilder in Litauen populär und zeitgenössische Komponisten greifen Zitate seiner Musik in ihren Werken auf.

Alexandra Faber begibt sich auf eine musikalische Spurensuche in Litauen.

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