Leporello

Kurt Palm in Leporellos Freitagsserie "Anblicke und Einsichten"

"Also ich kann behaupten, der Roman 'Die Besucher' würde ohne meine Kenntnis des Werks von David Lynch anders aussehen."

Kurt Palm. - Soeben erst konnte der Schriftsteller und Regisseur mit seinem Buch "Bad Fucking", dessen Bühnenfassung auch am Linzer Phönixtheater aufgeführt wurde, einen beträchtlichen Erfolg verzeichnen, nun liegt schon sein nächstes Buch vor: "Die Besucher" heißt der Roman, in dem Palm gleichsam einen einzigen Albtraum schildert: Unwirtliche Gegenden, brennende Häuser und mysteriöse Fremde, die im Keller und auf dem Dachboden auftauchen, dazu beängstigende Bilder aus dem Unterbewusstsein - das ist das Schreckensszenario des durch und durch düsteren Romans. Die handelnden Personen sind Figuren, wie man sie auch in den sinisteren Zwischenwelten eines David Lynch antreffen könnte. Durch den amerikanischen Regisseur erhielt Kurt Palm einst erstmals Einsicht in ein faszinierendes Film-Genre, das eigentlich eine Symbiose aus verschiedensten Stilrichtungen darstellt. Palm hielt sich Anfang der neunziger Jahre in New York auf, als die David-Lynch-Serie Twin Peaks erstmals ausgestrahlt wurde. In einem Pilotfilm und 29 Folgen ging es um nichts anderes als die Frage: Wer ermordete Laura Palmer?

"Kurz bevor das Rätsel gelöst wurde", so Palm, "war eine zweiseitige Annonce der Fernsehsation, in der Twin Peaks gesendet wurde, in der New York Times geschaltet. Da stand nur: WHO KILLED LAURA PALMER? Ich war damals 35 Jahre alt und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Ray Wise, der den Vater von Laura Palmer gespielt hat. Ich bin auf die Straße gegangen, plötzlich bleibt ein Mann stehen und zeigt auf mich und sagt:.'This is the Man who killed Laura Palmer!'"
Gestaltung: Christa Eder

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