Saldo - das Wirtschaftsmagazin

Die Not mit den Noten. Heizen Ratingagenturen die Krise an? Gestaltung: Manuel Marold

Das Urteil der Ratingagenturen Standard & Poor's, Moody's und Fitch ist gefürchtet. Kaum senkt eine der drei großen Agenturen ihren Daumen über der Kreditwürdigkeit eines Landes oder eines Unternehmens, wird's teuer. Investoren verlieren das Vertrauen und verlangen für ihre Kredite höhere Zinsen. Für Griechenland, Portugal und Irland etwa, wurden aufgrund der schlechten Ratings die Zinsen für neue Kredite unbezahlbar, sie mussten unter den EU Rettungsschirm, Italien oder Spanien könnte ähnliches drohen. Viele europäische Politiker beschimpfen deshalb die Ratingagenturen als Brandbeschleuniger, sie würden die Krise unnötig verschärfen und eine Abwärtsspirale in Gang bringen. Weil die drei großen Ratingagenturen ihren Sitz in den USA haben, ist sogar von politischen Aktionen gegen die Eurozone die Rede. Andere sagen die Ratingagenturen seien nur das Fieberthermometer, das zeigt dass der Patient krank ist, nicht die Verursacher der Krankheit. Außerdem sind Bewertungen durch Ratingagenturen teilweise gesetzlich vorgeschrieben.

Saldo analysiert die Rolle der Bonitätswächter: Sind sie eine unabhängige Hilfestellung für Investoren, oder sind sie mitverantwortlich für die Schuldenkrise? Könnte man auf Ratingagenturen verzichten? Und was bringt eine europäische Ratingagentur?

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