Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Welche neuronalen Mechanismen stehen hinter dem Rauchverlangen?
2. Unter welchen Bedingungen entsteht die Arbeitsteilung der Zellen
3. Die Kehrseite des Artenschutzes
4. Was bleibt von der Shoah?

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Welche neuronalen Mechanismen stehen hinter dem Rauchverlangen?

Endlich mit dem Rauchen aufhören - diesen Wunsch haben viele Männer und Frauen, die seit langem schon am Glimmstängel hängen. Einfach ist das bekanntlich nicht: Herkömmliche Therapiemethoden greifen bei nur annähernd 30 Prozent der Nikotinabhängigen. Der Rest wird meist innerhalb eines Jahres wieder rückfällig. Mit der Entwicklung einer neuen, wirksamen Methode der Raucherentwöhnung beschäftigt sich derzeit ein interdisziplinär angelegtes wissenschaftliches Projekt in Wien. Es geht dabei um die Erforschung neuronaler Mechanismen hinter dem Rauchverlangen. Die Forschungsgruppe für Soziale, Kognitive und Affektive Neurowissenschaften an der Fakultät für Psychologie arbeitet dabei mit dem Exzellenzzentrum Hochfeld-Magnetresonanz der Medizinischen Universität Wien zusammen. Mit Claus Lamm, Psychologe und Neurowissenschaftler, Universität Wien. Autorin: Sabrina Adlbrecht

2. Unter welchen Bedingungen entsteht die Arbeitsteilung der Zellen

Arbeitsteilung ist in menschlichen Gesellschaften selbstverständlich. Aber auch der einzelne Mensch wäre nicht denkbar ohne Arbeitsteilung der Zellen, aus denen er besteht. Ebenso wenig wie irgendein anderer komplexer lebender Organismus. Arbeitsteilung gilt als eines der wichtigsten Resultate der Evolution. Die Grundbedingungen, unter denen Arbeitsteilung entsteht, haben Biomathematiker der Universität Wien und der Yale University beschrieben. Ihr Modell präsentieren sie in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Proceedings of the National Academy of the Sciences (PNAS). Mit Claus Rüffler, Biomathematiker, Universität Wien. Autorin: Birgit Dalheimer.

3. Die Kehrseite des Artenschutzes

Der seit 2005 bestehende Makira-Naturpark im Nordosten Madagskars ist ein Paradebeispiel für gelungen Artenschutz. Er ist mit 3600 Quadratkilometern der größte, nicht-fragmentierte Regenwald der Insel und reich an Biodiversität. Doch ist das, was für Fledermäuse und Lemuren gut ist, auch für die dort ansässigen, rund 170.000 Menschen von Vorteil? Eine neue Harvard-Studie befasst sich mit möglichen Widersprüchen von Artenschutz und menschlicher Gesundheit. Mit Chris Golden, Harvard Center for the Environment, James Deutsch, Wildlife Conservation Society. Autorin: Madeleine Amberger.

4. Was bleibt von der Shoah?
O-Ton Anton Pelinka
Autorin Tanja Malle
Heute ist Internationaler Holocaust-Gedenktag. Der 27. Jänner erinnert an die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz vor nunmehr 67 Jahren. Doch jeder bzw. jede Fünfte der 18- bis 30-Jährigen Deutschen weiß nicht, was Auschwitz ist, bzw. wofür es steht. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine Studie, die diese Woche in der aktuellen Ausgabe der deutschen Wochenzeitung "Stern" erschienen ist. Ebenfalls diese Woche präsentiert worden ist ein neues Buch des Braumüller Verlags Wien. Sein Titel lautet: "Was bleibt von der Shoah?" Der Sammelband fragt danach, wie wir heute mit Überlebenden des Holocaust umgehen und welche Bedeutung die Shoah für die kommenden Generationen haben wird. Mit Anton Pelinka. Autorin:Tanja Malle.

Buchtipp:
"Was bleibt von der Shoah? Kontext, Praxis, Nachwirkungen", herausgegeben von Maria Halmer, Anton Pelinka und Karl Semlitsch; Braumüller Verlag.

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