Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Indiens unruhiger Nordosten. Ethnische Minderheiten kämpfen um ihre Rechte. Eine Sendung anlässlich einer Ausstellung über die Ethnie der Naga im Völkerkundemuseum in Wien. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Der Nordosten von Indien liegt eingeklemmt zwischen dem tibetischen Hochland, Myanmar und Bangladesch. Mit dem übrigen Indien ist der Nordosten nur durch einen engen Korridor verbunden. Die ethnischen Gruppen, die in dieser bergigen Region leben, hatten ihre eigenen traditionellen Kulturen und lange Zeit kaum Kontakt mit der Außenwelt - und zu dieser zählte auch der indische Subkontinent. Mit der Eingliederung des Subkontinents in das britische Kolonialreich drangen Kolonialbeamte, Abenteurer und in ihrem Sog christliche Missionare auch in die entlegensten Regionen vor. Ethnien wie die Naga, die damals noch Kopfjäger waren, wurden zu Christen gemacht und viele ihrer Traditionen gebrochen.

Die Unabhängigkeit Indiens von den Briten 1947 stellte die indigenen Gruppen im Nordosten nicht zufrieden. Sie strebten vielmehr ihre eigene Freiheit von den Indern an. In den nordöstlichen Bundesstaaten Assam, Arunachal Pradesh, Manipur, Meghalaya, Mizoram, Nagaland, Sikkim und Tripura entstand eine Reihe von separatistischen Bewegungen. Blutige Konflikte und gewaltsame Eingriffe der indischen Sicherheitskräfte waren die Folge. Neben militärischer Gewalt setzte der indische Staat zeitweise auf politische Kompromisse und finanzielle Anreize. Zugleich versuchte er die separatistischen Bewegungen zu spalten und zu unterminieren. Ein stabiler Friede ist bis heute nicht erreicht.

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