Dimensionen - die Welt der Wissenschaft
"Trommle die Leute aus dem Schlaf, das ist die ganze Wissenschaft ..." Philosophie als Handlungsanleitung. Gestaltung: Nikolaus Halmer
13. Februar 2012, 19:05
Angesichts der tiefgreifenden Finanzkrisen, der weiter hemmungslos agierenden Bankmanager und des drohenden radikalen Sozialabbaus stellt sich die Frage, wie die Geisteswissenschaften auf dieses Desaster reagieren sollen. Obwohl sich in den letzten Jahren ein größeres Problembewusstsein für die brennenden Probleme der Gegenwart ausbildete, entsteht doch der Eindruck, dass dies noch zu geringe Auswirkungen für die gesellschaftliche Praxis aufweist.
Schon John Dewey und Richard Rorty - beide mittlerweile Klassiker der amerikanischen Philosophie - betonten die Bedeutung der menschlichen Praxis. Sie erhoben die Forderung nach praxisrelevanten Lösungsvorschlägen für gesellschaftliche Probleme. Konkrete Lösungen zu finden, bedeutet auch, sie nicht nur im Rahmen des universitären Diskurses in Form von wohl komponierten Büchern zu behandeln, sondern auch direkt an ihrer Umsetzung zu arbeiten.
Wie ist es aber um die Umsetzung der bereits von Heinrich Heine erhobenen Forderung vom Praktisch-Werden der Philosophie bestellt? Das ist eine Problematik, mit der sich auch die Teilnehmer des internationalen Kongresses "Die Zukunft der Geisteswissenschaften in einer multipolaren Welt" in Berlin beschäftigten.
Mit Mario Bunge, emeritierter Philosoph, Montreal; Jürgen Mittelstraß, Philosoph, Konstanz; Julian Nida-Rümelin, Philosophisches Institut, München; Martha Nussbaum, Rechtsphilosophin, University of Chicago; Regina Ammicht Quinn, Institut für Ethik, Tübingen; Wilhelm Schmid, Philosoph, Berlin und David Simo, Literaturwissenschafter, Kamerun.
Service
Homi Bhabha, "Die Verortung der Kultur", übersetzt von Michael Schiffmann und Jürgen Freudl, Stauffenburg Verlag
Jürgen Mittelstraß, "Leonardo-Welt. Über Wissenschaft, Forschung und Verantwortung", Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft 1042
Martha Nussbaum, "Die Grenzen der Gerechtigkeit. Behinderung, Nationalität und Spezieszugehörigkeit", übersetzt von Robin Celikates und Eva Engels, Suhrkamp Verlag
