Von Tag zu Tag

"Renaissance des Konfuzianismus - und was der Westen daraus lernen könnte". Gast: Prof. Dr. Manfred Osten. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Während die abendländischen Gesellschaften das universalistische Denken endgültig ad acta gelegt haben, erlebt der Konfuzianismus - als integrative Philosophie einst von der maoistischen Kulturrevolution verpönt - eine neue Renaissance. Mit welchen Folgen für die expandierende chinesische Gesellschaft und deren geopolitische Bedeutung?

Manfred Osten, Kulturhistoriker, ehemaliger Diplomat und langjähriger Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, ist zu Gast bei Andreas Obrecht.

Viele herausragende Denker der Aufklärung bewunderten China und die konfuzianische Lehre der "Mäßigung" und "Harmonie". Schon Ende des 17. Jahrhunderts fordert der Philosoph Leibniz Europa auf von China zu lernen, und Goethe schreibt 1813: "Ich habe mir dieses Land aufgehoben um mich dorthin im Falle der Not zu flüchten ."

Bildung, Wissen und Gemeinsinn stellen zentrale Werte der zweieinhalb Tausend jährigen Philosophie des Konfuzianismus dar, der heute rasante Modernisierung mit traditionellen chinesischen Lebenseinstellungen verbindet. Manfred Osten sieht darin eine substantielle Herausforderung für die Bildungs- und Wissensgesellschaften der industrialisierten Länder und spricht von einer "neuen Kulturrevolution".

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