Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Das Zepter des Zufalls. Konturen einer Quantenphilosophie. Gestaltung: Armin Stadler

"Die Welt ist alles, was der Fall ist", sagt der Philosoph Ludwig Wittgenstein, "und alles, was der Fall sein kann", ergänzt der Quantenphysiker Anton Zeilinger am Ende seines Buches "Einsteins Schleier". Dass hinter dem gelüfteten Schleier der Wirklichkeit offenbar ein würfelnder Gott sitzt, damit wollte sich schon der Vater der Relativitätstheorie nicht abfinden. Der Zufall in der Hauptrolle des Naturschauspiels, dieses Resultat der Quantenphysik war aber nur das Vorbeben zu einer allgemeinen philosophischen Erschütterung.

Seit Max Planck vor mehr als einem Jahrhundert die Büchse der Quanten geöffnet hat, ist die Philosophie, so könnte man behaupten, wieder zum Staunen zurückgekehrt. Und die intellektuelle Verblüffung über eine Welt, in der sich der genaue Blick nach Heisenbergs Erkenntnis in der Unschärfe verlieren muss, hat bis heute angehalten. War die Idee von einer feststellbaren objektiven Realität der Welt je ernst zu nehmen, wurde sie durch die experimentellen Resultate der Quantenphysik unwiderruflich zur erkenntnistheoretischen Utopie pulverisiert. Das Licht erweist sich einmal als Welle, das andere Mal als Teilchen. Welches Antlitz uns die Welt zeigt, wird durch die Art der Beobachtung und erst im Moment der Messung entschieden. Solange Schrödinger nicht den Deckel seiner Höllenmaschine hebt, ist die Katze gleichzeitig tot und lebendig. Welche philosophischen Konsequenzen ergeben sich aus der Quantenphysik?

Sendereihe

Gestaltung

  • Armin Stadler