Von Tag zu Tag
"Unfassbar aber alltäglich - wieso so viele Staaten foltern lassen." Gast: Manfred Nowak. Moderation: Rainer Rosenberg. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79
20. März 2012, 14:05
Wahrscheinlich gibt es Folter seit einander Menschen gewalttätig gegenüberstehen - seit 2000 Jahren wird von Christen mit dem Kreuzzeichen bei jedem Gebet an den Skandal der Folter erinnert, und doch hat Manfred Nowak bei seinen weltweiten Untersuchungen als UNO-Sonderberichterstatter über Folter unter 18 Staaten nur ein Land gefunden, in dem es keine Folter gibt. Soeben ist sein Buch über "Folter - Die Alltäglichkeit des Unfassbaren" erschienen, in dem er zeigt, wie gefährdet Menschen besonders in der ersten Zeit nach einer Festnahme in unterschiedlichen Systemen sein können, wie schon eine Festnahme eine Schuldvermutung in sich trägt.
Es gibt Länder, in denen Folter nicht als Übergriff zu betrachten ist sondern als Normalzustand, Situationen, in denen Folternde das Gefühl haben, sie würden Gutes tun für ihren Staat. Rainer Rosenberg spricht mit Manfred Nowak, dem Professor für internationales Recht und Menschenrechte an der Universität Wien, wieso das Quälen von Menschen mit staatlicher Rückendeckung noch immer möglich ist, und auch über Strategien, welche innerstaatlichen und internationalen Maßnahmen Folter verhüten könnten.
Service
Manfred Novak, Folter - Die Alltäglichkeit des Unfassbaren. Verlag Kremayr & Scheriau 2012
