Betrifft: Geschichte

Der Preußenkönig Friedrich II. Mit Karl Vocelka, Vorstand am Institut für Geschichte, Universität Wien. Gestaltung: Robert Weichinger

Unter dem Hohenzoller Friedrich II., seine Bewunderer nennen ihn "der Große", seine Gegner halten ihn hingegen für einen Machtmenschen und Kriegsherren, wurde Preußen zu einer europäischen Macht. Doch Preußen war kein Nationalstaat, kein traditionsreicher Herrschaftsraum.

Wie seine österreichische Gegenspielerin, Maria Theresia, kam Friedrich II. 1740 an die Herrschaft. Zwischen 1740-42 eroberte er Schlesien, später - nach der ersten Teilung Polens - kam Westpreußen hinzu. Doch dieses Preußen blieb ein heterogenes Gebiet, zusammengehalten nicht durch eine gemeinsame Geschichte, sondern durch herrschaftlichen Willen. Bei Hofe (Sanssouci) wurde Französisch gesprochen, die Bewohner sprachen entweder Niederländisch, Deutsch oder Polnisch.

Friedrich II. spielte Flöte, komponierte und dichtete, er sah sich wohl selbst gerne als aufklärerischer Reformer, doch die Ambivalenzen seines Charakters erlauben keine eindeutige Einschätzung. Seine "Alles oder nichts"-Maxime übte jedenfalls auf Adolf Hitler große Wirkung aus. Um seine Armee finanzieren zu können, schreckte der Preußenkönig auch vor Münzfälschungen nicht zurück, und diese Armee wurde - wie es im 18. Jahrhundert üblich war - in blutige Massengefechte getrieben.

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