Von Tag zu Tag

"Nach 30 Jahren Schweigen." Gast: Susanne Brandstätter. Moderation: Andreas Obrecht. Anrufe kostenlos aus ganz Österreich unter 0800 22 69 79

Das Schreckensregime Pol Pots hat zwischen 1975 und 1979 beinahe 2 Millionen Kambodschanern - fast einem Viertel der Bevölkerung - das Leben gekostet. Das UN-unterstützte "Rote-Khmer-Tribunal" arbeitet seit 2007 die unvorstellbaren Verbrechen auf, zu einer ersten Verurteilung kam es 2010. Die österreichische Filmemacherin Susanne Brandstätter zeigt in einer berührenden Dokumentation wie drei junge Kambodschaner und ihre jeweiligen Familien versuchen, die grauenhaften Ereignisse nachzuvollziehen, eine Sprache zu finden, die Vergangenes bewältigt und Zukunft ermöglicht. Susanne Brandstätter ist zu Gast bei Andreas Obrecht.

Heute ist mehr als die Hälfte der Bevölkerung Kambodschas unter 25 Jahren, also nach dem Völkermord geboren. Genozid, Zwangsarbeit, Vertreibung, Folter, Zwangsehen und Hungertod während Pol Pots Diktatur sind fast 30 Jahre lang verdrängt worden. Das "Rote-Khmer-Tribunal" und die mediale Berichterstattung darüber führen zu neuen Möglichkeiten der Diskussion und der Aufarbeitung in einer teilweise nach wie vor zutiefst durch Gewalt traumatisierten Gesellschaft. Warum das alles? - Diese Frage, die am Anfang des Films steht, wird zwar nie hinreichend beantwortet werden können, dass aber jederzeit und überall grundsätzliche humane Prinzipien in Gefahr geraten können, wenn sich Menschen blenden lassen und nur allzu dienstbar "ihre Pflicht" erfüllen, ist eine zentrale Botschaft der Dokumentation.

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