Da capo: Tonspuren

"Weiß ich, wer ich bin?" Fragen von und an Max Frisch. Von Uwe Stolzmann

Es war seine Eigenheit, ein besonderer Zug des Erzählers: Max Frisch stellte gern Fragen, heikle Fragen persönlicher und politischer Natur, Fragen, die Antworten förmlich erzwangen. Sein Theaterstück "Biographie: Ein Spiel" war ein atemberaubend böses Spiel mit vielen offenen Enden. Und Frischs "Fragebögen" sind legendär. Auf viele Leser wirkte dieser Fragende so provozierend wie abgeklärt, skeptisch und weise - auf alle Fälle souverän.

Heute, aufgrund jüngster Publikationen, darf das Bild des Übervaters retuschiert werden: Frisch war keineswegs so selbstsicher, wie das erzählende Ich gern glauben ließ. Eher
ein Zerrissener, schnell verletzbar. So war seine bohrende Art, Fragen zu stellen, vielleicht ein Mittel der Selbsttherapie? Konnte er nur deshalb im Großen etwas anstoßen, weil er mit sich nicht im Reinen war? (RBB 2011)

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