Menschenbilder

"Von der Liebe erzählen" - Gertrud Kantor. Gestaltung: Heinz Janisch

Der Vater war Schlosser, die Mutter musste durch Heimarbeit zum Einkommen der Familie beitragen.

Wenn Gertrud Kantor - sie feierte am 30. März ihren 90. Geburtstag - von ihrer Kindheit im Wien der 1930er Jahre erzählt, dann sind das Geschichten, die von Entbehrung, von Hunger, von schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen handeln.

Am 1. Oktober 1940 wird sie - im Alter von 18 Jahren - als Luftwaffenhelferin eingezogen, sie kommt in Lagern in Nordfrankreich und im Oberschlesien zum Einsatz. Auf abenteuerlichen Wegen gelingt ihr schwerkrank die Heimreise nach Wien. Vor der Tür der Mutter bricht sie ohnmächtig zusammen.

Nach dem Krieg wird sie von einem amerikanischen Besatzungssoldaten schwanger, sie geht mit ihm nach Frankreich. Kurz vor dem Geburtstermin verschwindet der Vater ihres Kindes. Gertrud Kantor arbeitet als Kindermädchen und kümmert sich allein um ihren Sohn. Nach acht Jahren kehrt sie mit ihrem Kind zurück nach Österreich. Ein neues Leben beginnt ...

"Von der Liebe erzählen" heißt ein Buch mit sechs ungewöhnlichen Lebensgeschichten von Frauen, in dem auch Erinnerungen von Getrud Kantor zu finden sind.

Heute lebt Gertrud Kantor in einem Seniorenwohnheim in Wien.

Service

Toni Distelberger (Hrsg.): "Von der Liebe erzählen. Sechs Lebensgeschichten von Frauen," Böhlau-Verlag, Wien


Böhlau-Verlag
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Sendereihe

Playlist

Urheber/Urheberin: trad. sov. M. Kalaniemi
Titel: "Tähdet taivahalla"
(Musik teilw. unterlegt)
Ausführender/Ausführende: Maria Kalaniemi
Länge: 02:00 min
Label: Olarin Musiikki Oy, OMCD 40 / Cut 11

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