Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Sonnenenergie in China. Pionier Huang Ming und seine Ökostadt. Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Auch die nächste Generation soll noch in einen blauen Himmel blicken und weiße Wolken sehen können: Das war nicht immer das Prinzip von Huang Ming, der zunächst in der Ölwirtschaft Karriere machte. Erst nach der Geburt seiner Tochter begann er über die Zukunft und das Leben der kommenden Generationen nachzudenken. Es folgten der Ausstieg aus der Ölbranche und die Gründung der eigenen Firma Himin Solar Energy in Dezhou, einer Stadt im Nordosten Chinas mit inzwischen fast 5,5 Millionen Einwohnern.

Klein anfangen - jedes Prozent an konventioneller Energie, die durch Sonnenenergie ersetzt wird, zählt, wurde nun zu einem seiner Leitsätze. Ökologie und Business gehören seiner Überzeugung nach dabei zusammen: Himin ist ein äußerst erfolgreiches Unternehmen, 90 Prozent der Forschung geschehen im Unternehmen selbst, denn man brauche praxisnahe, angewandte Forschung, betont Huang Ming.

Aus Dezhou hat er ein Tal der Sonne gemacht, ein riesiges Stadtentwicklungsprojekt. Auf den Dächern glitzern jetzt Sonnenstrom- oder Solarwarmwasseranlagen - in modernstem Design, denn das ist für seine Topklienten sehr wichtig. 6000 solarbetriebene Laternen säumen die Straßen. Parks mit Solarbooten und solarbetriebener öffentlicher Kunst, ein Hotel nur mit Solarenergie und Kongresszentren sind errichtet worden.

Huang Ming bleibt dennoch realistisch: Das Fernziel - nämlich ganz China auf alternative Energien umzustellen - ist noch sehr weit. Noch verpesten zu viele Kohlekraftwerke die Luft, und China ist allzu abhängig von fossilen Energien. Deshalb engagiert sich Huang Ming, der für seine Pionierarbeit 2011 mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet wurde, inzwischen auch in der chinesischen Politik.

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