Leporello

26. Juni 2012, 07:52

1. Ausstellung "Die Reise der Paradiesvogelfeder" in Graz

Für die Wiener Künstlerin Gabriele Sturm steht der Paradiesvogel für komplexe Zusammenhänge zwischen Kulturen. Ausgehend vom Handel mit seinen farbenprächtigen, filigranen Federn als ein in Europa und den USA begehrtes Accessoire auf Damenhüten, das heute oft noch gesichtet wird. So erinnert sich die Künstlerin gut an ein typisches Bild aus ihrer Kindheit: "Frau mit wippender Feder am Hut" - 2009 ist ihr diese Feder im Handelsmuseum in Bremen wieder begegnet ... Den Fäden der Erinnerung und der Handelsbeziehungen folgend setzt sich Gabriele Sturm seither mit dem Thema "Paradiesvogel" auseinander. Sie stieß dabei auf verklärte Südsee-Sehnsüchte fern jeglicher Realität und beschloss, das Land zu bereisen, um sich jenseits dieser Projektionen Klarheit zu verschaffen. Eindrücke und Einsichten in heutige, fragwürdige Handelswege zeigt Gabriele Sturm nun in der Ausstellung "Die Reise der Paradiesvogelfeder - von einem Ende der Handelskette zum anderen". Zu sehen ab Freitag am Grazer Lendplatz - in einem Container als Symbol für globalen Handel. - Gestaltung: Ursula Muerling-Darrer

2. Das "Grandhotel Cosmopolis" in Augsburg

Im Domviertel von Augsburg laufen derzeit die Vorbereitungen für ein ungewöhnliches Experiment: Aus einem leerstehenden Altersheim wird das "Grandhotel Cosmopolis": Asylwerber sollen hier Tür an Tür mit Künstlern und Hotelgästen leben. An diesem Ort der Begegnung soll Flüchtlingspolitik spielerisch über Kunst und Kultur in der Bevölkerung ankommen. Laut Gesetz dürfen Asylwerber in Deutschland nicht arbeiten. Es sei denn für die eigene Unterkunft und für gemeinnützige Einrichtungen. Beide Voraussetzungen wird das "Grandhotel Cosmopolis" erfüllen. - Gestaltung: Andreas Hörmann

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