Nachtquartier

4. Juli 2012, 00:08

Im Sommer 1956 reiste Wilhelm Holzbauer, heute einer der bedeutendsten Architekten Österreichs, mit dem Schiff nach Amerika, um ein Fulbright-Stipendium anzutreten. Das Schiff hieß "Andrea Doria". Kurz vor dem Zielhafen New York sank es.

Wilhelm Holzbauer überlebte die Katastrophe. Drei Jahre blieb er in den USA, bereiste das Land, besuchte wichtige Bauwerke und zeichnete für ein großes Architekturbüro. An seinen Freund in Wien, den Literaten und Architekturtheoretiker Friedrich Achleitner, schrieb Holzbauer Luftpost-Briefe, oft in Mundart im Stil der Wiener Gruppe, oder auch verspielt-barock oder à la Karl Valentin. Diese Briefe hat Holzbauer, mit Kommentaren versehen, im Müry Salzmann Verlag unter dem Titel "meiself in bosdn" als Buch herausgegeben.

Mit Anna Soucek spricht der Architekt über seinen Aufenthalt im Amerika der 1950er Jahre, über seine Begegnung mit Thelonius Monk und über die existentielle Erfahrung, den Schiffsuntergang überlebt zu haben.

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Wilhelm Holzbauer, "meiself in bosdn", Verlag: Müry Salzmann

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