Wissen aktuell

1. Studiengebühren: Verfassungsgerichtshof lehnt erste Beschwerde ab
2. Peter Higgs und Stephen Hawking zur Suche nach dem Higgs-Teilchen
3. HIV-Test für zuhause in den USA zugelassen
Redaktion: Barbara Daser

1. Studiengebühren: VfGH lehnt erste Beschwerde ab

Rückschlag für Studierende, die gegen Studienbeiträge klagen wollen: der Verfassungsgerichtshof hat heute den ersten Antrag zurückgewiesen; aus formalen Gründen, wie der Sprecher des Verfassungsgerichtshofs Christian Neuwirth erklärt. Zu früh war die Klage eingebracht worden, ein Formalfehler. Inhaltlich könne daraus noch kein Rückschluss gezogen werden, ob der VfGH das Einheben von Studiengebühren durch die Unis für rechtmäßig hält oder nicht. Acht Unis wollen ab Herbst wieder von Langzeitstudierenden und Personen aus Nicht-EU-Staaten pro Semester 363 Euro einheben. Bis dato hat laut Österreichischer HochschülerInnenschaft ein Student Klage eingereicht; dass dieser Antrag nun abgewiesen wurde, schreckt die ÖH nicht ab: nun werde man eine Bescheidbeschwerde einbringen.


2. Suche nach dem Higgs-Teilchen

Als großen Tag hat die Teilchenphysik den gestrigen gefeiert. Experimente am europäischen Kernforschungszentrum CERN nahe Genf haben ein bis dato unbekanntes Teilchen zu Tage gebracht - die Vermutung liegt nahe, dass es das Higgs-Teilchen ist. Dessen Existenz konnte bisher nicht nachgewiesen werden - das wäre jedoch der letzte Baustein für unser Verständnis des Universums: Das Higgs-Teilchen gilt der Physik als Beleg für die Theorie von einem Kraftfeld, das allen anderen Teilchen Masse verleiht.
Der Namensgeber, der britische Physiker Peter Higgs, zeigte sich von den gestern veröffentlichen Daten überrascht. Als er vor Jahrzehnten die Idee aus den Theorien anderer heraus entwickelte, habe er nicht damit gerechnet. Den Aufsatz hat er in den 60er Jahren an das wissenschaftliche Fachjournal "Physics Letters" geschickt - das ihn ablehnte. Ironie der Geschichte - dass der Nachweis des Higgs-Teilchens in den vergangenen Jahren höchst populär wurde und seit gestern in greifbare Nähe rückt - und nun der Brite Higgs auch als Kandidat für den Nobelpreis genannt wird. Zum Beispiel vom britischen Astrophysiker Stephen Hawking. Hawking, der sich krankheitsbedingt mithilfe eines Computers mitteilt, bezeichnet in einem Interview mit der britischen BBC die Ergebnisse als wichtig und Peter Higgs würde den Nobelpreis verdienen. Hawking selbst habe durch den vermutlichen Nachweis übrigens eine Wette verloren - er hatte darauf gewettet, dass das Higgs-Teilchen nie gefunden werde: "Sieht so aus, als hätte ich gerade 100 US-Dollar verloren."


3. HIV-Test für zuhause in den USA zugelassen

Ein HIV-Test für den Hausgebrauch wurde in den USA zugelassen. Mithilfe einer Speichelprobe kann binnen einer halben Stunde eine mögliche Infektion angezeigt werden - allerdings weist die US-Zulassungsbehörde auf die sehr hohe Fehlerquote hin. Das sieht der österreichische AIDS-Experte und Lungenfacharzt Norbert Vetter kritisch. Aber auch wenn dieser US-amerikanische Test für den Hausgebrauch noch nicht reif sei: grundsätzlich hofft der Aids-Experte Norbert Vetter, dass Schnelltests, die man zuhause selbst machen kann, rasch verbessert werden, sodass sie zuverlässige Ergebnisse liefern. Denn damit wüssten Menschen über ihren HIV Status Bescheid, könnten sich in Behandlung geben und andere Personen vor einer Infektion schützen.

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