matrix - computer & neue medien

1. ICANN - Weltpolitik rund ums Internet.
2. Mal Zuckerbrot, mal Peitsche - Die Vienna Music Business Research Days.

1. ICANN, die "Internet Corporation for Assigned Names and Numbers" wurde 1998 ins Leben gerufen, um weltweit das Domainname-System und damit die Verwaltung und Vergabe der Adressen und Internetnamen zu überblicken. Kein leichtes Unterfangen, vor allem nicht wenn man bedenkt, dass heute an die 2,5 Milliarden Menschen das Internet bevölkern. Dementsprechend wachsen der Verwaltungsaufwand bei ICANN und die Begehrlichkeiten. Und trotz umfassendem Regelwerk ist nicht immer nachvollziehbar, wie diese Organisation agiert. Klar ist nur, dass sich ICANN dem US-amerikanischen Recht verpflichtet fühlt. Ende Juli hält ICANN ihre 44. Versammlung in Prag ab. Die Probleme bei der Einführung neuer Internetendungen wie .münchen, .bank oder .disney stehen am Programm, genauso wie die Zukunft des "Multistakeholder"-Modells, für das ICANN nach eigenen Angaben steht. - Gestaltung: Mariann Unterluggauer

2. Ungefähr dreizehn Jahre sind vergangen, seit der Informatikstudent Shawn Fanning in seinem Studentenheim in Boston gesessen ist und die Musiktauschbörse Napster programmiert hat. Dreizehn Jahre, die tiefe Spuren in der Musikindustrie hinterlassen haben: Musste man vorher in ein Geschäft fahren und etwa fünfzehn Euro für ein Album hinblättern, gab es plötzlich Musik auf Knopfdruck, und das völlig gratis - wenn auch nicht ganz legal. Seither ist der Geist aus der Flasche: Ob Napster, Kazaa, Pirate Bay oder Megaupload - kaum ist die Musikindustrie erfolgreich gegen eine Tauschbörse vorgegangen, wartet schon die nächste auf ihre Benutzer. Und obwohl es mittlerweile auch genug legale Angebote gibt, sinken die Umsätze der Musikwirtschaft jedes Jahr weiter. Die Digitalisierung hat aber nicht nur Geschäftsmodelle auf den Kopf gestellt, sondern auch die Art, wie wir Musik konsumieren. Das war vergangenes Wochenende Thema bei den Wiener Tagen der Musikwirtschaftsforschung, bei der die Universität für Musik und Darstellende Kunst wieder Experten aus Europa und den USA eingeladen hat, um Lösungsvorschläge für die darbende Musikwirtschaft auszutauschen. Und die reichen von Internetsperren für Download-Sünder bis zum musikalischen All-You-Can-Eat-Buffet. - Gestaltung: Raffael Fritz

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