Wissen aktuell

1. Klimawandel erfordert Naturschutzgebiete
2. Können Gelsen Viren übertragen?
3. Gastrosophie und Kochbuchforschung in Salzburg
4. Umfrage zur "Gesundheitskompetenz"
5. Schmetterlinge rund um AKW Fukushima geschädigt
6. Schwefelbakterien vergifteten Urmeer

Redaktion: Barbara Daser

1. Klimawandel erfordert Naturschutzgebiete

Der Klimawandel zwingt viele Tierarten, in Regionen zu ziehen, in denen niedrigere Temperaturen herrschen. Eine neue Studie in Großbritannien zeigt nun: die Tiere siedeln sich vor allem in Schutzgebieten an; nachgewiesen an 260 verschiedenen Tierarten. Der Studienautor, ein Biologe der Universität York, schließt ein Plädoyer für Naturschutzgebiete an: bestehende zu erhalten und neue einzurichten, könne vielen Arten das Überleben sichern.
science.ORF.at: Viele Tiere suchen in Schutzgebieten Zuflucht


2. Können Gelsen Viren übertragen?

Dass infolge des Klimawandels auch in unseren Breiten untypische Stechmücken-Arten heimisch werden könnten, wird immer wieder gemutmaßt. Manche gelten als problematisch, weil sie Viren übertragen können, die möglicherweise Krankheiten auslösen. Doch das können laut dem Wiener Parasitologen Horst Aspöck auch heimische Gelsenarten. Die Gefahr von einer Stechmücke infiziert zu werden, sei in Österreich aber gering, so der Parasitologe im Gespräch mit Florian Petautschnig. Außerdem nehme er an, dass heimische Gelsen aufgrund ihres Stoffwechsels manche Viren wie zum Beispiel das Dengue-Fieber nur schlecht übertragen können.


3. Gastrosophie und Kochbuchforschung in Salzburg

Kürzlich feierten in Salzburg die ersten Gastrosophen und Gastrosophinnen ihren Abschluss als "Master" der Gastrosophie; im Herbst startet ein weiterer Kurs. Die interdisziplinäre Ausbildung, der Universitätslehrgang Gastrosophische Wissenschaften, vereint buchstäblich Leib und Seele: Soziologie und Philosophie ergänzen Medizin und Ernährungswissenschaften. Praktische Übungen in Kochkunst und Tischkultur runden die Ausbildung ab. Die Gastrosophie forscht auch im Dreieck von Ernährung, Kultur und Konsum, als Quelle dienen historische Kochbücher - berichtet Paul Lohberger nach einem Besuch in Salzburg.


4. Umfrage zur "Gesundheitskompetenz"

Die Angaben auf Lebensmittelpackungen sind für die Hälfte der Bevölkerung unverständlich - das zeigt eine Umfrage, durchgeführt vom Ludwig-Boltzmann-Institut für Gesundheitsförderungs-Forschung in Wien; veröffentlicht heute. Abgefragt wurde, wie verständlich Gesundheitsthemen grundsätzlich sind - zum Beispiel kann ein Viertel der Bevölkerung nur schwer nachvollziehen, was ihr Arzt/ ihre Ärztin sagt.


5. Schmetterlinge rund um AKW Fukushima geschädigt

Nach dem Atomunglück von Fukushima werden Missbildungen bei Schmetterlingen in der Umgebung des japanischen Atomkraftwerks beobachtet, das berichtet ein Forscher der Universität Okinawa. Er warnt vor voreiligen Schlüssen: Die Erkenntnisse könnten nicht auf andere Tierarten oder auf den Menschen übertragen werden.


6. Schwefelbakterien vergifteten Urmeer

Schwefelbakterien vergifteten das Urmeer vor 200 Millionen Jahren. Das zeigt eine Studie unter Grazer Beteiligung. Vor 200 Millionen Jahren setzten massive Vulkanausbrüche große Mengen an Kohlendioxid und Schwefeldioxid frei - das führte unter anderem zu einem Sauerstoffmangel in den Ozeanen. Die Studie konnte nun Schwefelbakterien in Sedimentproben nachweisen und damit die dramatischen Umweltfolgen belegen. Wie die Meeresbrise damals gerochen haben mag, berichten die ORF Wissenschaftsseiten science.ORF.at.

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