Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Auf Tuchfühlung mit Kollegen Roboter
2. Spin des Alls: Die meisten Galaxien drehen sich linksherum
3. Rezension: Neue Prekarität
4. Chancenlos? Bildungssystem hilft Kindern in der Ukraine nicht aus der Armut
Redaktion: Franz Tomandl

1. Auf Tuchfühlung mit Kollegen Roboter

Roboter sind gelegentlich schon beim Rasenmähen zu sehen - mit der seit langem versprochenen Hilfe im Haushalt ist es aber noch nicht allzu weit her. Fortschritte gibt es aber auf dem Gebiet, in dem Roboter seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt werden: in der Industrie. Dort sollen Menschen schon bald ihrem Kollegen aus Metall immer näher kommen. Doch das wirft die Frage auf: Wie kann man dabei Gefahren für den Menschen ausschließen? Fachleute haben hier ganz unterschiedliche Konzepte entwickelt. - Mit Sami Haddadin, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Oberpfaffenhofen; Markus Fritzsche, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung, Magdeburg; Stephan Puls, Karlsruhe Institut für Technologie. Autor: Hellmuth Nordwig.


2. Spin des Alls: Die meisten Galaxien drehen sich linksherum

"Und sie dreht sich doch" - so ein berühmtes Zitat, das gerne Galileo Galilei zugeschrieben wird. Es bezieht sich auf die Bahn des Planeten Erde um die Sonne. Mittlerweile haben Kosmologen nachgewiesen, dass sich im All auch so gut wie alles andere dreht und bewegt: Unser Sonnensystem als ganzes bewegt sich durch die Milchstraße, die sich wiederum um sich selbst dreht und sich außerdem auf die Nachbargalaxie Andromeda zubewegt. Beide sind Teil eines Galaxienhaufens, der ebenfalls seine Bahnen durch den Kosmos zieht. Wenn also selbst die größten Strukturen im Weltraum ein Drehmoment haben, was liegt näher als die Frage nach der Drehung des Alls insgesamt zu stellen. Amerikanische Astronomen wollen diese Frage jetzt genauso wie Galileo beantwortet haben: "Und es dreht sich doch!" - Mit Michael Longo, University of Michigan in Ann Arbor; Jürgen Kerp. Argelander Institut für Astronomie in Bonn. Autor: Guido Meyer.

3. Rezension: Neue Prekarität

Im Handel, Journalismus oder in der Wissenschaft hat in den vergangenen Jahren die Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse deutlich zugenommen. Immer öfter ist von den "working poor" die Rede, von Menschen, die Vollzeit beschäftigt sind, aber dennoch so wenig verdienen, dass sie nur durch die Inanspruchnahme von staatlichen Sozialleistungen ein menschenwürdiges Leben führen können. Ein neuer Sammelband nimmt jetzt am Beispiel verschiedener europäischer Länder jene Politik unter die Lupe, die zur Zunahme prekärer Arbeitsverhältnisse geführt hat: Die so genannte aktivierende Arbeitsmarktpolitik.

Karin Scherschel, Peter Streckeisen, Manfred Krenn, (Hg.): Neue Prekarität. Die Folgen aktivierender Arbeitsmarktpolitik - europäische Länder im Vergleich. Campus Verlag

4. Chancenlos? Bildungssystem hilft Kindern in der Ukraine nicht aus der Armut

Wer in Armut aufwächst, hat es in Ländern wie der Ukraine besonders schwer, sozial aufzusteigen. Das ergab eine Studie der Salzburger Politikwissenschaftlerin und Slawistin Nadja Maria Lobner. Sie hat Kinder und Jugendliche in ihre Forschungsarbeit mit einbezogen und mit ihnen gemeinsam in einem Kinderheim in Charkiv, der zweitgrößten Stadt der Ukraine im Nordosten des Landes, gearbeitet. Ein wichtiges Ergebnis: Über Bildung aus der Armut zu kommen, ist Betroffenen in der Ukraine wegen des massiv korrupten Bildungssystems fast immer versperrt. Mit Nadja Maria Lobner, Zentrum für Ethik und Armutsforschung , Universität Salzburg. Autorin: Maria Mayer.

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