Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Kriminalfälle der Wissenschaft (6). "Die Anhörung" - Der Fall Oppenheimer. Gestaltung: Armin Stadler

Im Sommer 1954 setzt die amerikanische Atomenergiebehörde AEC eine Untersuchungskommission gegen ihren prominentesten und einflussreichsten Wissenschaftsberater ein: J. Robert Oppenheimer (1904 - 1967), Leiter des "Manhattan-Projects" im 2. Weltkrieg und "Vater der Atombombe". Dem Physiker, den das FBI schon in Los Alamos observiert hat, werden kommunistische Konspiration, Spionage und damit Landesverrat vorgeworfen.

Der politische Hintergrund: Amerika befindet sich in der McCarthy-Ära und im Kalten Krieg mit der Sowjetunion, aber Oppenheimer ist gegen eine weitere nukleare Aufrüstung. Man verdächtigt ihn, das Entwicklungsprogramm für die Wasserstoffbombe zu behindern. Am Ende des vierwöchigen Hearings kommt die Untersuchungskommission zum Schluss, dass Oppenheimer die sogenannte "Sicherheitsgarantie" zu entziehen ist. Das bedeutet den Ausschluss aus sämtlichen geheimen und wissenschaftlichen Regierungsprojekten.

Oppenheimers politische Rehabilitierung erfolgt erst 1963 unter der Präsidentschaft Lyndon B. Johnsons - vier Jahre vor dem Tod des Physikers.

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