Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die ersten Europäer (Teil 2). Wie ein wissenschaftliches Großprojekt Teil von Spaniens nationaler Identität wurde
Gestaltung: Birgit Dalheimer

Als die Grabungen in der Sierra de Atapuerca vor über 30 Jahren begannen, kannte kaum jemand die Gegend im nördlichen Spanien. Das sollte sich in den 90er Jahren ändern: die Wissenschaftler förderten dort mehr Überreste menschlicher Vorfahren als an jeder anderen Grabungsstätte der Welt zutage. Die Fossilien decken zudem einen Zeitraum von mehr als einer Million Jahren ab. Seit dem Jahr 2000 gehört Atapuerca zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außerhalb der Grenzen Spaniens ist die Grabungsstätte bei Nicht-Experten immer noch weitgehend unbekannt - in Spanien hingegen ist Atapuerca jeder und jedem ein Begriff. Die drei Direktoren des Grabungsteams sind im ganzen Land bekannt - dank Interviews, eigener Artikel und Kommentare in Tages- und Wochenzeitschriften und dank dutzender von ihnen verfasster populärwissenschaftlicher Bücher. Atapuerca ist Teil von Spaniens Nationalstolz geworden. Als im Sommer 2010 in Burgos, der Atapuerca am nächsten gelegenen Stadt, ein Museum eröffnet wurde, waren nicht nur Vertreter sämtlicher Medien sondern auch die Königin persönlich angereist. Immerhin wurde unter Aufmerksamkeit des ganzen Landes ein weiterer Superlativ geschaffen: Der beeindruckende Bau ist das größte Museum weltweit, dass sich einzig und allein der menschlichen Evolution widmet.

Sendereihe