Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Beim Mann im Mond brennt Licht
2. Was bedeutet Langeweile neuropsychologisch?
3. Wie sich Archeen gegen Viren wehren
4. Rezension: Dürer. Das ferne Genie

Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Beim Mann im Mond brennt Licht - Astronomen untersuchen rätselhafte Leuchterscheinungen

Mehr als vierzig Jahre ist es her, dass erstmals ein Mensch seinen Fuß auf den Mond gesetzt hat. Unzählige Raumsonden aller Herren Länder haben den nächsten Begleiter der Erde im All in den letzten Jahrzehnten umkreist. Da dürften doch wirklich keine Fragen mehr offen und alle Rätsel um den Mond gelöst sein. Irrtum. Von Zeit zu Zeit nämlich blitzt es auf dem Mond. Oder, sagen wir es vorsichtiger: Es sieht so aus, als blitze es. Für kurze Zeit - nur wenige Sekunden oder Minuten - beobachten Wissenschaftler bisweilen ein rätselhaftes Leuchten auf der Mondoberfläche. Einen Namen hat diese Erscheinung mittlerweile: Lunar Transient Phenomenon, "flüchtiges lunares Phänomen". Eine Erklärung dafür gibt es jedoch nicht. Noch nicht. Mit Hakan Kayal, Professor für Raumfahrttechnik am Institut für Informatik der Universität Würzburg; Arlin Crotts, Astronom, Columbia University in New York. Autor Guido Meyer.

2. Was heißt Langeweile neuropsychologisch?

Fast könnte man meinen, Wissenschaftler finden Langeweile langweilig. Denn sie ist ein vernachlässigter Forschungsgegenstand. Eine Gruppe von kanadischen Psychologen und Neuroforschern will dem abhelfen, denn Langeweile - so ihr Argument - ist alles andere als eine triviale Sache. Gelangweilte Piloten oder Autofahrer stellen ein Unfallsrisiko dar. Und Langeweile spielt sowohl bei Depression als auch bei Spielsucht eine Rolle. Die kanadischen Wissenschaftler bemühen sich um eine Definition und Charakterisierung von Langeweile. Mit Mark Fenske, kognitiver Neuroforscher an der Guelph-University, John Eastwood, klinischer Psychologe an der York-University, beide Toronto. Autorin: Madeleine Amberger.

3. Archeen: der neue Ast am Stammbaum des Lebens (Teil 2)
Wie sich Archeen gegen Viren wehren

Das Leben auf der Erde begann mit Einzellern. Manche dieser ersten Organismen leben noch heute unter uns: Archeen, die ursprünglichsten Lebensformen der Erde, haben es in dreieinhalb Milliarden Jahren geschafft, sich den extremsten Lebensräumen unseres Planeten anzupassen. Ihr Aufbau ist eine biologische Meisterleistung: Sie trotzen Hitze, Säuren und Salzen, wo jedes andere Lebewesen längst kapituliert. Doch die extremen Bedingungen ihrer Umwelt sind nicht die einzigen Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen - sie können auch krank werden. Viren sind in manchen Lebensräumen hundertmal häufiger anzutreffen als jeder Mikroorganismus. Und auch Archeen bleiben nicht von ihnen verschont. Doch sie sind alles andere als wehrlos. Vor kurzem hat man bei ihnen ein raffiniertes genetisches Abwehrsystem entdeckt, das man in Einzellern lange für unmöglich gehalten hätte. Mit Christa Schleper, Department Ökologische Genetik, Universität Wien. Autor. Wolfgang Däuble.

4. Dürer. Das ferne Genie

Man kannte Albrecht Dürer bisher als das große deutsche Künstlergenie aus der Zeit Maximilians I. oder Luthers. Und er erschien vielen vielleicht als das ebenbürtige Pendant zu einem Leonardo da Vinci im Süden oder einem Hieronymus Bosch im Norden. Das hat auch irgendwie seine Richtigkeit. Aber mit dem neuen Buch "Dürer. Das ferne Genie. Eine Biographie", erschienen im Verlag Reclam und verfasst von dem Kunsthistoriker und Direktor des Dürer-Hauses in Nürnberg, Thomas Schauerte, gewinnt das Aushängeschild deutscher Kunst am Beginn der Neuzeit ein ebenso lesenswertes wie anregend lesbares neues, ja überraschendes Profil. Gestaltung: Martin Adel.

Buchtipp: Thomas Schauerte: Dürer. Das ferne Genie. Reclam, 2012

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