Tao - aus den Religionen der Welt

15. Dezember 2012, 19:05

Die astronomischen Berechnungen der Maya sind vor allem dafür bekannt, dass sie vermeintlich den Weltuntergang vorhersagen. Demnächst, am 21. Dezember, soll es so weit sein, wenngleich Archäologinnen und Archäologen immer wieder beteuern, dass man das aus den überlieferten Texten der Maya seriöser Weise nicht herauslesen könne.

Ähnlich anderen mesoamerikanischen Völkern glaubten die Maya an einen zyklischen Charakter der Zeit. Ihre Rituale und Zeremonien waren eng mit den astronomischen und irdischen Zyklen der Natur verbunden. Zwar endet am 21. Dezember ein Kalenderzyklus, danach beginnt aber ein neuer. Im Frühjahr dieses Jahres gefundene steinerne Kalendertafeln der Maya würden im Gegenteil nicht einen Weltuntergang, sondern eine positive und stabile Zukunft prophezeien. Auch das erklären Archäologinnen und Archäologen.

Auch im heutigen Guatemala, der Heimat der Maya-Kultur, leben nach wie vor zahlreiche Menschen mit und nach dem Maya-Kalender, konsultieren Maya-Priesterinnen vor wichtigen Lebensentscheidungen und holen sich ihren Rat. Und selbst in vielen christlichen Kirchen Guatemalas findet man noch zahlreiche Spuren der alten Maya-Religion. Nach langen Jahren der systematischen - auch religiösen - Unterdrückung haben die Maya in den letzten drei Jahrzehnten ein neues Selbstbewusstsein im Umgang mit ihrer traditionellen Spiritualität entwickelt. Oder wie es die guatemaltekische Friedensnobelpreisträgerin Rigoberta Menchu ausdrückt: "Wir sind uns unseres Erbes bewusst, das unsere Ahnen an uns weitergegeben haben. Wir verteidigen nicht nur unsere Mutter Erde, sondern wir sind ein Teil dieser Mutter Erde, wir sind ihre Kinder."

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