Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

1. Schematherapie - eine neue Psychotherapie-Methode
2. Hirnforscher entdecken bei Ratten einen Angstschaltkreis
3. Fruchtfliegenforschung im Heimlabor
4. Der grüne Rasen als Spielfeld des Neokolonialismus
Redaktion und Moderation: Franz Tomandl

1. Schematherapie - eine neue effektive Psychotherapie-Methode zur Behandlung schwerer psychischer Störungen

Die Schematherapie ist ein neues Verfahren zur Behandlung schwerer psychischer Störungen wie chronischer Depressionen, zwanghaftem Verhalten, dem Borderline-Syndrom oder nach Traumatisierungen. Die Basis bildet die kognitiv verhaltenstherapeutische Psychotherapie. Dazu kommen Elemente aus der Psychodynamik und aus anderen bewährten psychologischen Therapieverfahren wie der Gestalttherapie oder der Hypnotherapie. Die Schematherapie verbindet die bisher therapeutisch strikt getrennten Welten des Verhaltenstrainings mit der Beziehungsgestaltung. Ihre hohe Wirksamkeit ist inzwischen empirisch in Studien nachgewiesen. Vor zwei Jahrzehnten in den USA entwickelt fasst die Schematherapie nun langsam auch im deutschsprachigen Raum Fuß. Mit Eckhard Roediger, Psychiater, psychotherapeutischer Mediziner; Verhaltenstherapeut , Leiter des Instituts für Schematherapie in Frankfurt/Main. Autorin: Maria Mayer.

2. Wenn Ratten ein Licht aufgeht - Hirnforscher entdecken einen Schaltkreis der Angst

Manchmal gehen Hirnforscher von überraschend simplen Hypothesen aus. Beispielweise glaubten einige vor etwa fünfzehn Jahren, das Gehirn würde die Außenwelt auf besondere Weise widerspiegeln. Zu jedem Objekt sollte es eine korrespondierende Nervenzelle geben, die dann aktiv wird, wenn man mit diesem Objekt zu tun bekommt.Natürlich hat diese Theorie ihre Schwächen. Im Bereich der Emotionen, der Gefühle, soll es aber solche Zellen geben: Schaltkreise im Gehirn, die bei genau einem einzigen Gefühl aktiv werden. Davon berichteten Wissenschaftler kürzlich auf der Tagung "die Neurobiologie der Emotionen", zu der die Europäische Science Foundation führende Hirnforscher in die italienische Stadt Stresa geladen hatten. Mit Andreas Lüthi, Forschungsgruppenleiter am Friederich Mischer Institut für biomedizinische Forschung in Basel. Autor: Uwe Springfeld.

3. Forschungssoftware für jedermann: Fruchtfliegen - Forschung im Homelabor

Sie schwirren besonders bei Wärme gerne durch unsere Zimmer - und sie können eine regelrechte Plage sein: Fruchtfliegen - auch als Taufliegen bekannt. Die etwa zwei Millimeter großen Tiere werden dabei vor allem von Obst- und Getränkeresten angezogen. In der Wohnung sind sie nicht gerade willkommen - in vielen Laboren hingegen schon: Denn an der Fruchtfliege lassen sich grundlegende neurobiologische Funktionen erforschen. Möglich ist das künftig auch im Heimlabor - mit einer Software für jedermann. Mit Yasmin Graf, Biologin, Björn Brembs, Neurobiologe, FU Berlin. Autor: Thomas Gith.

4. Der globalisierte Fußball - Der grüne Rasen als Spielfeld des Neokolonialismus.

Als kulturelles Mitbringsel von Kolonialisten wurde der Fußball Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit populär. Mit der Kommerzialisierung des europäischen Fußballs erfolgte eine "zweite" Globalisierung. Zu deren negativen Erscheinungsformen zählen unter anderem diverse Fußballakademien am afrikanischen Kontinent, die junge Talente fördern wollen und sie mitunter an ausländische Klubs verkaufen. Zuletzt besonders häufig nach Osteuropa und in den asiatischen Raum. Doch die Tätigkeit der Akademien geht oft auf die Kosten von jungen Spielern, deren Familie oder ganzen Dorfgemeinschaften, mehr von Tanja Malle, zeigen die Forschungen zweier Wissenschaftler der Universität Wien. Mit Martin Kainz, Soziologe und Ethnologe, Universität Wien Gerald Hödl, Institut für Internationale Entwicklung, Universität Wien. Autorin: Tanja Malle.

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