Gedanken für den Tag

13. Februar 2013, 06:56

"Mensch, bedenke, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst!" Unser Schulwart im Gymnasium hat uns diese Aschermittwochs-Weisheit immer so gedeutet: "Mensch, bedenke, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehren wirst - das heißt: Immer, wenn ihr irgendwo einen Staub macht, dann werdet ihr dorthin zurückkehren und dann werdet ihr das aufkehren!" Ich habe unseren Schulwart immer als großen Philosophen des Alltags erlebt, der Welt und Menschen klar in zwei Hälften zu teilen wusste: die, die Dreck machen und die, die sich um diesen Dreck kümmern. Und an seiner Auslegung der Staubmetapher gefiel mir, dass er der unangenehmen Tatsache vom Staubsein des Menschen eine Pointe entlocken wollte. Denn irgendwie ist alles auch komisch. Und die Komödie muss nicht unbedingt die missglückte Tragödie sein, das geht auch umgekehrt.

Wir sind also Staub. Und es gibt Situationen, wo uns das auffällt: Die meisten von uns sehen beispielsweise angezogen besser aus als nackt. Je älter wir werden, umso früher müssen wir aufstehen, weil die morgendlichen Restaurierungsversuche immer länger dauern. Und ab 40 ist es fair, auch beim One Night Stand auf getrennte Schlafzimmer zu bestehen, weil man den Anblick in der Früh niemand zumuten kann.

Apropos Zumutung: Irgendwann geht unser Leben also zu Ende. Ganz sicher. Da habe ich schon frohere Botschaften gehört. Verzweifeln wäre eine Möglichkeit. Humor wird an dieser Stelle zum Widerstandszeichen und zum Zeichen der Hoffnung. Wenn auch vieles an uns ziemlich staubig ist und staubig bleibt - wir können uns wenigstens ein Stück darüber erheben, uns eine gute Pointe dazu einfallen lassen und darüber lachen. Weil wir dann doch wieder mehr sind als Staub. Irgendwie."

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Stefan Haider - shake it, baby!

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