Gedanken für den Tag

14. Februar 2013, 06:56

Die Fastenzeit hat bereits begonnen und ich spreche immer noch vom Humor. Und von seinem Verhältnis zum Glauben. Gehört das Lachen eigentlich zu jenen Dingen, wo wir uns während der Fastenzeit einschränken sollten? Weniger Fleisch, weniger Alkohol, weniger Lachen?

Für mich nicht. Beim Lachen, wie auch beim Denken, ist das Fasten keine Tugend. Papst Johannes XXIII. hat einmal gesagt: "Mensch, nimm dich nicht so wichtig." Und da hilft der Humor sehr, wenn es um die Relativierung der eigenen Wichtigkeit geht. Wer einmal genug Distanz zu sich und der Welt gefunden hat, um darüber lachen zu können, erleichtert sich und seinen Mitmenschen das Leben schon ganz deutlich.

Der bayrische Kabarettist Bruno Jonas wurde einmal gefragt, worüber seinem Glauben nach Gott lachen könnte. Er antwortete, dass Gott vielleicht über alles lacht. Dass Gott vielleicht mit versteckter Kamera arbeitet, aus seiner Sicht alles eine riesige Inszenierung ist und er am Jüngsten Tag hinter einer grauen Wand hervorkommen und sagen könnte: War alles nicht ernst gemeint!

Auch wenn ich nicht dieser Meinung bin, alleine, weil viele Ereignisse und Zustände auf dieser Welt einfach zu furchtbar sind, um sie als Scherz Gottes abzutun - mir gefällt der Gedanke trotzdem.

So viele unserer kleinen Probleme, unserer täglichen Dramen und Tragödien gründen im unbedingten Willen, uns so richtig ernst zu nehmen. Und natürlich auch so richtig wichtig. Und uns über alle so richtig aufzuregen, die unsere Wichtigkeit nicht ernst genug nehmen.
So könnte in dieser Fastenzeit der Vorsatz einmal sein, in den nächsten Wochen nicht beim Humor und beim Lachen zu fasten, sondern lieber bei unserer Ernsthaftigkeit, unserer Wichtigkeit und beim falschen Pathos. Könnte ja einmal eine recht lustige Fastenzeit werden. Warum nicht?

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Stefan Haider - shake it, baby!

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