Europa-Journal

Italien vor der Schicksalswahl
Vojislav Seselj und das Haager Tribunal
Wird in Schweden das Fleischessen besteuert?
Ist Fisch die gesündere Alternative?


Italien vor der Schicksalswahl

Italien steht vor entscheidenden Wahlen für die Zukunft des Landes, aber auch für die Stabilität der Euro-Zone. Vor 14 Monaten, im November 2011, drohte dem hochverschuldeten Land die Zahlungsunfähigkeit. Die Zinsen für Staatsanleihen erreichten Rekordhöhen. Europas drittgrößte Wirtschaft hätte niemals wie das kleine Griechenland von der EU gerettet werden können. Also musste Silvio Berlusconi gehen, der das Land an den Rand des Abgrunds geführt hatte. Es übernahmen der Wirtschaftsprofessor Mario Monti und sein Expertenkabinett. Es gelang, Haushalt und Zinsen zu stabilisieren und dringend nötige Reformen einzuleiten. Für die nächste Regierung bleibt viel zu tun, Italien muss sich neu erfinden. Wie es aussieht, gewinnen diesmal die Sozialdemokraten die Wahlen. Aber werden die Stimmen auch reichen, um mit genug Rückhalt zu regieren? Welche Rolle könnte Mario Monti spielen? Welche Silvio Berlusconi? - Barbara Ladinser ist in Rom diesen Fragen nachgegangen.


Vojislav Seselj und das Haager Tribunal

Am 23. Februar 2003 stellte sich der Führer der serbischen Ultranationalisten, Vojislav Seselj freiwillig dem Haager Tribunal. Angeklagt ist Seselj, weil er für die Vertreibung von Kroaten und Bosniaken und für Mord, Folter und Verletzungen des Kriegsvölkerrechts verantwortlich sein soll. Zehn Jahre später sitzt Seselj noch immer in seiner Zelle des Haager Tribunals, und das Urteil in erster Instanz lässt immer noch auf sich warten. Diese lange Prozessdauer ist einer der Gründe, warum in Serbien selbst Befürworter des Tribunals von dessen Arbeit massiv enttäuscht sind. Christian Wehrschütz ist den Ursachen für dieses lange Verfahren nachgegangen und versucht eine vorläufige Bilanz der Arbeit des Tribunals, das vor 20 Jahren gegründet wurde, und dessen Tätigkeit in den kommenden zwei Jahren zu Ende geht.


Wird in Schweden das Fleischessen besteuert?

Die schwedische Landwirtschaftsbehörde spricht sich in einer Studie für die Einführung einer europaweiten Fleischsteuer aus, um die Verbraucher - nicht nur in Folge des Pferdefleisch-Skandals - zum Umdenken zu bewegen. Der Hintergrund: die Schweden gehören weltweit zu den größten Fleischessern. Statistisch verspeist jeder Schwede nicht weniger als 85 Kilogramm Fleisch im Jahr, mit den entsprechenden Folgen für die Gesundheit der Konsumenten und für die Umwelt. - Ein Beitrag von Alexander Budde


Ist Fisch die gesündere Alternative?

Wem der Fleischkonsum nicht mehr geheuer ist, greift gerne auf die Alternative Fisch auf dem Speisezettel zurück - erst recht in der Fastenzeit. Doch da die Weltmeere zunehmend leergefischt sind, kommt der Fisch immer öfter aus Zuchtanstalten, zum Bespiel aus norwegischen Lachsfarmen. Lachs ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Norwegen, eine Million Tonnen verkauften die Norweger 2011. Doch die Aufzucht in Fischfarmen ist nicht problemfrei. Nicht nur wegen der Überdüngung der Fjorde und der Vermischung des Genmaterials von Zucht- und Wildlachsen, sondern auch wegen des Chemie-Einsatzes bei der Zucht. Weil immer mehr Konsumenten ökologisch korrekt gezüchtete Fische bevorzugen, wird an ökologischen Zuchtmethoden gearbeitet. - Ein Beitrag von Agnes Bührig

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