Tao - aus den Religionen der Welt

23. Februar 2013, 19:05

Togo und Benin, zwei westafrikanische Länder an der ehemaligen Sklavenküste, gelten als Teil des Ursprungsgebietes der Voodoo-Kulte. Bis ins 19. Jahrhundert wurden die versklavten Einwohner von Sklavenhändlern quer durch das Land zur Küste getrieben und nach Nord- und Südamerika sowie in die Karibik verschifft. Benin verfügte über einen der größten Sklavenhäfen Afrikas. Mit den Sklaven erreichten dann auch ihre Religionen und Kulte die "neue Welt".

Die religiöse Landschaft von Togo und Benin ist heute überaus vielfältig, neben unzähligen verschiedenen christlichen Kirchen existieren islamische Gebetshäuser und viele Wirkstätten von traditionellen Heilern und Voodoo-Priesterinnen bzw. -Priestern.

In der "Wiege des Voodoo" sind die traditionellen Kulte und ihre Rituale noch immer deutlich präsent. Menschen werden in "heiligen Wäldern" rituell gereinigt, bringen blutige Tieropfer dar und lassen sich Orakel stellen, um Probleme lösen zu können oder in die Zukunft zu blicken.

Neben den offiziellen christlichen Kirchen, etwa katholischen oder protestantischen, haben sich in Westafrika auch autonome afrikanische christliche Kirchen entwickelt, wie der "Christianisme Celeste", das himmlische Christentum. Genannt werden sie "Aladura-Kirchen" (Besitzer des Gebetes), ihre Anhänger sagen von sich, dass sie Christentum lebten, wie es in Afrika verstanden werde. Kulturelle Ausdrucksformen wie Tanz und Trommeln werden in die Gottesdienste ebenso übernommen wie andere traditionell-religiöse Elemente. Von den offiziellen Amtskirchen werden sie allerdings nicht als christlich anerkannt.

Im Gegensatz zu anderen Gebieten Westafrikas funktioniert das Zusammenleben der unterschiedlichsten Religionen in diesem Küstenabschnitt - noch.

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