Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Indische Metropolen. Gefahr für Frauen im öffentlichen Raum
Gestaltung: Brigitte Voykowitsch

Die indische Hauptstadt Neu Delhi sowie das Wirtschafts- und Finanzzentrum Mumbai (ehemals Bombay) gehören bereits zu den zehn größten Metropolregionen der Welt. Aber auch Kalkutta, Madras und Bangalore zählen bereits mehr als acht Millionen Einwohner. Selbst wo Entwicklungspläne existieren, wachsen die Städte zumeist ungeplant in alle Richtungen. Die alte Infrastruktur wird brüchig, neue Infrastruktur wird nicht genügend geschaffen. Wohnungen speziell für Arbeiter, die früher einmal gebaut wurden, werden seit langem nicht mehr errichtet. Die Zahl der Slums wächst ebenso wie die "Fremden"-Feindlichkeit, d. h. die Aggression gegenüber Zuwanderern aus anderen Bundesländern.

Wenn soziale Konflikte und Spannungen zunehmen, dann sind besonders auch die Frauen gefährdet, betonen indische Soziologinnen. Der öffentliche Raum war für Inderinnen noch nie besonders freundlich und sicher. Zwar ist die Zahl der berufstätigen Frauen, die alleine lange Wege zur Arbeit zurücklegen, in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Doch im Zuge des urbanen Wachstums schwinden öffentliche Räume, die verbleibenden Räume sind geprägt von Hektik und Aggression. Selbst Universitäten und Studentenwohnheime können kaum die Sicherheit der Frauen garantieren.

Nach dem grausamen Vergewaltigungsfall an der 23-jährigen Medizinstudentin in Neu Delhi im Dezember 2012 mehren sich die Stimmen, die die Bewegungsfreiheit der Frauen im öffentlichen Raum wieder einschränken wollen - eine Kapitulation, die die Frauen nicht hinnehmen wollen.

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