Leporello

15. März 2013, 07:52

"Für mich sind alte Wälder und Wildnisrefugien Anderswelten, das sind Plätze, wo die Evolution und die Natur Welten geschaffen haben, die eine andere Luft und Zeit atmen."

"ANDERSwelt" - so poetisch bezeichnet der Naturfotograf und Buchautor Matthias Schickhofer eine Landschaftsform, die in unserer Welt SO tatsächlich nicht mehr existiert: den Urwald. Riesige Buchen-, Tannen- und Eschenwälder bedeckten einst Mitteleuropa und boten Bären, Wölfen und Luchsen eine Heimstatt. Matthias Schickhofer hat nun letzte Spuren dieses verlorenen Paradieses dokumentiert. Denn ein Rest von Urwald existiert noch hierzulande: Rund 200 Reservate existieren in Österreich.

Hier - in versteckten Schluchten, unzugänglichen Hängen, in Moor- und Sumpfgebieten wird seit etwa zwei Jahrzehnten den für die Ausrottung des Urwalds Mitverantwortlichen, der Holzindustrie, den Jagdpächtern sowie den Großgrundbesitzern der Zugriff verwehrt. Und hier offenbart die Natur ein unvergleichliches Schauspiel: eine Ahnung, wie ein Wald im Ur-Zustand ohne menschlichen Eingriff aussieht. "Urwald in Österreich. Die letzten wilden Waldparadiese" heißt das Buch von Matthias Schickhofer, das soeben im Brandstätter Verlag erschienen ist. Leporello begab sich mit dem Autor auf Expedition und betrat eine Anderswelt, ein kleines Reservat am westlichen Stadtrand von Wien.- Gestaltung: Christa Eder

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