Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Kriminalfälle der Wissenschaft (8). Das Treffen von Kopenhagen: der Fall Bohr - Heisenberg. Eine Sendung von Armin Stadler

Im September 1941 kommt es zwischen Niels Bohr und Werner Heisenberg im von den Nazis besetzten Kopenhagen zu einem historischen Treffen. Danach wird die Freundschaft der beiden Physiknobelpreisträger, die vor dem Krieg gemeinsam am Fundament der Quantenmechanik gearbeitet haben, auf immer belastet sein.

In Kopenhagen stehen sich zwei Ausnahmephysiker gegenüber, die durch Politik und Krieg getrennt wurden. Auf der einen Seite der bedrohte Architekt des modernen Atommodells mit jüdischen Vorfahren, auf der anderen Seite der Entdecker der Unschärferelation und klügste Kopf des deutschen Kernenergieprojekts. Bohr und Heisenberg besprechen die militärisch-moralischen Konsequenzen ihrer Forschung, u. a. den möglichen Bau und Einsatz einer Atombombe. Aber schon nach kurzer Zeit bricht Bohr das Vier-Augen-Gespräch mit Heisenberg ab. Warum? - Über den Inhalt des Gesprächs und die Ursache des Zerwürfnisses streiten sich seither die Wissenschaftshistoriker. Hat Heisenberg versucht, seinen dänischen Freund über die technischen Fortschritte der Alliierten auszuhorchen? Oder hat er die Atomwaffenpläne Hitlers an Bohr verraten, um eine internationale Allianz gegen die Bombe zu erwirken?

Bohrs und Heisenbergs spätere Erinnerungen an dieses Treffen widersprechen sich in vielen Punkten. - Eine Rekonstruktion des noch immer nicht restlos aufgeklärten Falls.

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