Erfüllte Zeit

5. Mai 2013, 07:05

1. Ostern orthodox - Eine Reise ins griechisch-orthodoxe Patriarchat von Konstantinopel

Fünf Wochen nach den Kirchen des Westens feiern am Sonntag viele orthodoxe Christinnen und Christen Ostern. Der unterschiedliche Termin ergibt sich aufgrund der Verwendung des julianischen statt des gregorianischen Kalenders. Seit der großen Kirchenspaltung vor fast 1000 Jahren gehen Ost- und Westkirchen getrennte Wege - doch seit der neue Papst Franziskus Oberhaupt der katholischen Kirche ist, orten orthodoxe Christen Bewegung in Richtung einer möglichen Wieder-Vereinigung. Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, der Ökumenische Patriarch Bartolomaios der I., zeigt sich diesbezüglich jedenfalls optimistisch. Der Sitz des Patriarchen liegt im früheren Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, das Andreas Mittendorfer besucht hat.


2. 200 Jahre Sören Kierkegaard - Philosoph, Theologe, Schriftsteller

Gegen ein "amtliches", verbürgerlichtes Christentum hat sich einer der bedeutendsten christlichen Philosophen der Neuzeit zunehmend ausgesprochen: Am 5. Mai 1813, vor 200 Jahren, wurde in Kopenhagen Sören Kierkegaard geboren. Als einer der Begründer der Existenzphilosophie sollte der protestantische Theologe in die europäische Geistesgeschichte eingehen, aber auch als einer der schärfsten, scharfsinnigsten und klarsichtigsten Kritiker seiner Kirche und eines bloß formalen, äußerlichen Christentums, wie u.a. seine Schrift "Einübung im Christentum" zeigt. - Gestaltung: Martin Gross


3. Wege aus der Essstörung - Ein Besuch in der Wohngemeinschaft KAYA

Der Sommer rückt näher und mit ihm die Badesaison. Hochglanzmagazine werben um diese Zeit besonders gern für Diät-Kuren, die noch rechtzeitig zur Bikini-Figur verhelfen sollen. Kampagnen wie diese tragen mit dazu bei, dass bei vielen Mädchen und Frauen der Druck wächst, dem vermeintlichen Schönheitsideal entsprechen zu müssen. Etwa 200.000 Österreicherinnen erkranken zumindest einmal im Leben an einer Essstörung, d.h. jede 15. Frau.
Der Weg zurück zu einem normalen Essverhalten ist oft schmerzlich und mühsam: Komplizierte Familiengeschichten, Gewalt bis hin zum Missbrauch gehören zu den Mitverursachern von Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie.
In der Wiener Wohngemeinschaft "KAYA" werden seit mittlerweile zweieinhalb Jahren Mädchen mit Essstörungen betreut. Die WG gehört zum Diakoniezentrum Spattstraße, das von der evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich betrieben wird. Judith Fürst hat die Wohngemeinschaft "KAYA" besucht.


4. Lebende Geschichte voll Lebensmut: Der "letzte Jude von Drohobytsch"

Am Sonntag vor 68 Jahren, am 5. Mai 1945, ist das österreichische Konzentrationslager Mauthausen durch die alliierten Truppen befreit worden. Seit 15 Jahren gilt dieser 5.Mai in Österreich als Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Anlässlich des Befreiungstages werden am Sonntag auch zwei neue Dauerausstellungen und ein neuer Gedenkort ("Raum der Namen") im ehemaligen KZ Mauthausen eröffnet. Zum Festakt sind Überlebende und Zeitzeugen geladen.
Zeitzeuge ist auch Alfred Schreyer, ein bald 91-jähriger Opernsänger und Musiker aus der südlich von Lemberg gelegenen galizischen Kleinstadt Drohobytsch, die heute zur Ukraine gehört. Er wird auch als der "letzte Jude von Drohobytsch" bezeichnet, weil er dort der letzte Jude ist, der vor dem zweiten Weltkrieg geboren wurde - und einer der ganz wenigen Juden aus der Region, die den Krieg überlebt haben. Vor kurzem war Alfred Schreyer auf Einladung "des Polnischen Instituts Wien" und des Wiener Euro-Asiatischen Forums zu Gast in Wien und hat über seine einzigartige Geschichte gesprochen. Kerstin Tretina über einen Mann, der den Nazis und den Sowjets getrotzt hat und trotzdem immer lebensfroh geblieben ist.


5. Bibelkommentar zu Matthäus 6, 5-15 - Der Ursprung des "Vater unser"

Wie an jedem ersten Sonntag des Monats ist diesmal in der ERFÜLLTEN ZEIT ein Radioessay zu jener Bibelstelle zu hören, die in der evangelisch-lutherischen Kirche als "Predigttext" vorgesehen ist. Autor ist Wilfried Engemann, der Leiter des Instituts für Praktische Theologie und Religionspsychologie der evangelisch-theologischen Fakultät der Universität Wien.


Moderation: Martin Gross

Service

Diakonie Zentrum Spattstraße

Sendereihe

• Lebenskunst