Logos - Theologie und Leben

"Was glauben Sie?" - Der Extrembergsteiger Reinhold Messner. Gestaltung: Johannes Kaup

Als der Extrembergsteiger, der zusammen mit Peter Habeler als erster Mensch ohne künstlichen Sauerstoff den Mount Everest bestieg, ist er weltberühmt geworden. Aber der Abenteurer Reinhold Messner wollte im Laufe seines unruhigen Lebens noch viel mehr: Er wurde Bergbauer, Buchautor, Politiker, Museumsgründer, Erzähler und Naturschützer. Aktuell ist er gerade mit seinem Vortragsprogramm "Die Pole" unterwegs.
1944 wurde Reinhold Messner im kleinen Südtiroler Dorf Villnöss geboren. Bereits als 5-Jähriger bestieg er in Begleitung seines strengen Vaters den ersten Dreitausender. Bevor er sich ganz dem Bergsteigen verschreiben sollte, studierte er Technik und wirkte kurze Zeit als Mittelschullehrer.

Das Leben als Grenzgänger hat er wohl wie kaum jemand vor ihm ausgekostet: Viele Erstbegehungen, die Besteigung aller 14 Achttausender sowie der "seven summits" und mehr als 100 Reisen hat Messner unternommen. Ihm gelangen, die Durchquerung der Antarktis, der Wüsten Gobi und Takla Makan sowie die Längsdurchquerung Grönlands. Im Gegensatz zu vielen modernen Abenteurern geht es Reinhold Messner weniger um das Aufstellen von Rekorden. Er will vielmehr das Ausgesetztsein in möglichst unberührter wilder Natur erleben und mit einem Minimum an Ausrüstung unterwegs sein. Grenzgänger zu sein, bedeutet auch - trotz bester Vorbereitung, Kondition und Ausrüstung - mit der Möglichkeit des Sterbens rechnen zu müssen. Messner hat mehrfach die Todesnähe erlebt. Zunächst, als sein Bruder Günter beim gemeinsamen Abstieg vom Nanga Parbat 1970 ums Leben kam. 2004 ist Reinhold Messner selbst bei der Erstbesteigung einer Route in der Ortler-Westwand um eine Haaresbreite dem Tod entronnen.

Im Gespräch mit Johannes Kaup zeigt sich der bekennende Nietzsche-Liebhaber als aufgeklärter "Pantheist im Sinne Hölderlins, der Respekt vor dem Göttlichen" hat, sich aber nicht als gläubigen Menschen begreift.

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