Radiogeschichten

"Der chinesische Ball". Von Durs Grünbein. Es liest Peter Faerber. Gestaltung: Roland Knie

Der deutsche, in Berlin lebende Schriftsteller Durs Grünbein, Jahrganz 1962, hat sich einen gewöhnlichen roten Gummiball - aus chinesischer Produktion, wie das meiste Spielzeug heutzutage - als unansehnlichen, schmutzigen Helden einer Parabel von Zufall und Gleichgültigkeit von Schicksalen in der westlichen Kosnumgesellschaft ausgesucht. Wie dieser Ball, einst von schlecht entlohnt Händen hergestellt, um die halbe Welt in ein deutsches Kaufhaus gebracht und dort als Kinderfreude gekauft, nun seinerseits durch sein schieres Vorhandensein nur kurze Zeit Freude, danach aber Zank und Hader und menschliche Katastrophen am laufenden Band hervorruft, wird lapidar geschildert und bedarf keiner weiteren Deutung: Es gibt ein Leben nach der Müllverbrennung: Als unauffällig giftiges Dämpfchen ...

Service

Aus: "Die Geschichtenerzähler", "Neues von Allende bis Zafón", Suhrkamp, 2008.
Rechte: Suhrkamp

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