Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

A Woman´s Place is on Top. Kulturgeschichte des Frauenalpinismus
Gestaltzung: Ulrike Schmitzer

"Die Frau ist der Ruin des Alpinismus" sagte Paul Preuß, einer der Begründer des Freikletterns, im Jahr 1912. Frauen galten als zu schwach, zu ungeschickt und vor allem als zu impulsiv. Erst 1978 hielt die Amerikanerin Arlene Blum mit der ersten Frauenexpedition auf den Annapurna, einen 8000er in Nepal, mit dem Satz dagegen: "A Womans Place is on Top". Heute haben Frauen an die Erfolge der Männer angeschlossen: mit der Südkoreanerin Oh Eun-sun, der Spanierin Edurne Pasaban und Gerlinde Kaltenbrunner haben bereits drei Frauen alle 14 Achttausender bestiegen. Die alten Vorurteile scheinen besiegt, sind es aber nicht. Frauen am Berg werden immer noch überthematisiert, und sie sind eine Minderheit. Nur jeder zehnte Höhenbergsteiger ist eine Frau. Der Beruf des Bergführers ist noch immer männlich konnotiert: nur 1% der Bergführer im deutschsprachigen Raum sind Frauen. Woran liegt das? Kulturwissenschaftlerinnen beginnen, sich für die Leistungen der Frauen am Berg zu interessieren und die Geschlechtergeschichte des Alpinismus zu erforschen.

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