Dimensionen - die Welt der Wissenschaft

Die Apotheke der Natur. Wie Tiere sich selbst therapieren
Gestaltung: Madeleine Amberger

Schimpansen fressen bittere Blätter, wenn sie an Darmparasiten leiden. Die Larven von Fruchtfliegen bevorzugen alkoholhaltige Nahrung, wenn parasitäre Wespen ihre Eier in sie ablegen, denn der Alkohol tötet den Wespennachwuchs. Ameisen und Bienen schleppen Harzstückchen in ihre Behausungen, weil Harz desinfizierend wirkt. Forscher beobachten immer mehr Tiere, die sich an der großen Apotheke der Natur bedienen: sei es therapeutisch, vorbeugend oder als Vorsorge für die Gesundheit des Nachwuchses. Im Fachjargon nennt sich dieses Fachgebiet "Zoopharmakognosie". Hinter dem Interesse an der Selbstmedikation der Tiere steckt nicht nur Neugier, sondern auch die Hoffnung, neue Wirkstoffe für die Humanmedizin zu entdecken.

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