Gedanken für den Tag

12. Juni 2013, 06:56

Vorige Woche wurde mein Sohn gefirmt. Dabei geht es, wie uns vom Bischof während der Messe erklärt wurde, um die Herabkunft des heiligen Geistes.

So Siebzehnjährige sind ja oft mit der Schwerkraft in Gedanken nicht so sehr verbunden, was ich wiederum nett fand, da ja die katholische Kirche momentan auch nicht von sich behaupten kann, sehr auf der Erde im Weltlichen angekommen zu sein. Man könnte also sagen die Schwerkraft hat die Kirche wirklich nicht erfunden.

Jetzt stehe ich mit meiner Familie in der Kirche inmitten einer Menge von Jugendlichen, deren Träume, Pläne, Vorstellungen und Verhaltensweisen völlig unabhängig von den physikalischen Gesetzen der Schwerkraft irgendwo in der Luft herum schweben oder hängen.

So stehe ich also da und erlebe wie der Heilige Geist herab kommt und somit die katholische Kirche als Vermittlerin als einzige an diesem Tag und an diesem Ort eben etwas durch und durch Weltliches und vor allem auch Menschliches tut. Sie verkündet, dass der Heilige Geist herab kommt und sich auf die, und das muss ich jetzt noch relativieren, Gott sei Dank träumenden, schwebenden, hängenden und von der Schwerkraft völlig losgelösten Jugendlichen setzt oder in sie eindringt, quasi von der Schwerkraft angezogen.

Meine Hoffnung ist dabei, dass all diese Jugendlichen unter dem Druck der Schwerkraft, den wir in welcher Form auch immer auf sie darauf oder hinein projizieren, unter dieser Last nicht zusammen brechen, sondern ihre Leichtigkeit behalten, damit sie sich ihre Träume auch alle erfüllen können.

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